RANTANPLAN - STAY RUDEL - STAY REBEL


Label:DRAKKAR
Jahr:2019
Running Time:30:31
Kategorie: Neuerscheinung
 

Rantanplan gründeten sich 1995, stammen aus Hamburg und sind stilistisch im Ska-Punk unterwegs. Wer es immer noch nicht weiß, okay. Der Bandname ist dem Gefängnisköter, aus dem belgischen Comicstreifen "Lucky Luke" entnommen. Der wirre Wauwau hatte dort die Aufgabe auf Lucky Lukes Erzfeinde, die Daltons aufzupassen, die immer mal wieder dort einsaßen. Kopf der hanseatischen Chaotentruppe ist Torben Meissner, der das Mikro und die Klampfe bedient. Neben den üblichen Rhythmusinstrumenten hat die Truppe, wir sind im Ska unterwegs, noch zwei Bläser, nämlich eine Posaune und eine Trompete. "Stay Rudel - Stay Rebel" ist Album Nummer Zehn, mit einer Spielzeit von vollen dreißig Minuten bei zehn zackigen Songs. Mit dem Titeltrack geht es mit rotzigem Punk ganz knackig los. Im Refrain wird Torben dabei von den Donuts-Brüdern, Joshi von ZSKA, Benno Kupsa von Der Wahnsinn und Pedi unterstützt. "Foodporn", kommt merklich dunkler und auch einfacher gestrickt daher. Der Chorus mit den Bläsern ist Kult und wird in nahezu jeden Song eingepflegt. Tanzbaren Ska gibt es dann wieder beim mittelschnellen "Kain Richtung Heimat". Mit stets gleichem Beat arbeitet "Maschine". Ich mag die Nummer mit den im EBM gestylten Synthesizern, die allerdings ziemlich aus dem Schema fällt. Ziemlich punkig oder auch merklich im Deutschrock ist "An Aus" angelegt. Hier gibt übrigens Flo von Schwarz von Pyogenesis seinen Senf dazu. "Nachtzug Nach Paris" wimmelt nur so von Ska-Elementen, hat aber gleichsam ordentlich Drive, viele catchige, ja fast poppige Teile, einen feinen Mitsingteil und avanciert so zur bislang besten, weil auch eingängigsten Nummer. "Partytrick", featuring Sprindler von Liedfett, ist mir sprichwörtlich zu viel Party, ja einfach zu flach und hat schon eine Menge von der damaligen Neuen Deutsche Welle."Rudegirl From Outta Space", klingt exakt so, wie es der Titel suggeriert, nämlich völlig ungewöhnlich, ja irgendwie quer und abgedreht auch wenn die Tunes, sprich Posaune, Trompete und hippige Keyboards allesamt ganz warm rüberkommen. "Kill Den Spiegel" ist wieder ein guter Mix aus Ska und Deutschrock, wie ich ihn mag. Einfach wunderbar zum Tanzen und Mitwippen. Mit dem balladesken "Rudel" setzen Rantanplan einen verträglichen Schlusspunkt untereine ganz witzige, etwas freche und durchaus auch Laune verbreitende Scheibe.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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