Axe Steeler aus Kolumbien gingen 2015 aus den von 2004 bis 2015 aktiven Heavy Madness hervor, von denen es kurz vor der Auflösung noch das einzige Album „Haste El Final“ gab. Unter dem neuen Banner Axe Steeler gab es 2016 mit „Back To The Stage“ eine erste EP mit drei Tracks, von denen es alle drei auch auf dieses Debüt geschafft haben. Fünf weitere, neue Songs gesellen sich hier hinzu. Im Gegensatz zur Vorgänger-Band hat man sich nun zu englischen Texten entschlossen, um eine größere Hörerschaft zu erreichen. Musikalisch bleibt es bei klassischem Heavy Metal im europäischen Stil. Deutscher, schwedischer, englischer, französischer und sogar osteuropäischer Metal wird von ihnen als Einfluss genannt. Das klingt erstmal vielversprechend! Und tatsächlich geht es mit treibendem Schlagzeug und Twin-Gitarren gleich nach vorne los. Die Musik ist simpel gestrickt und klingt etwas altbacken, so wie viele junge Bands heute eben klingen, die einen auf Achtziger Metal machen. Die ellenlangen Gitarrensoli sollen über vieles hinweg täuschen. Dieses Album kann besoffen und live schon Spaß machen, denke ich. Aber dennoch fehlt mir hier die Professionalität. Sie klingen im Prinzip genauso wie Air Raid, Skullfist und wie sie alle heißen. Auch wenn die Spielfreude zweifelsohne da ist, scheitert es dann doch spätestens am kraftlosen Gesang, dessen spitze Schreie die Unbeholfenheit auch nicht wettmachen. Ich weiß, man nennt das heute kauzig. Dennoch ist es nicht gut. Bei einer jungen Band hätte ich vielleicht noch ein Auge zugedrückt, aber die Musiker sind (inklusive der gemeinsamen Heavy Madness-Zeit) schon seit fünfzehn Jahren am Start. Ich weiß, dass viele Leute diesen Retro-Kram sicherlich voll geil finden, aber ich bleibe dann lieber doch bei den ohnehin auch viel besseren Originalen, die es zum größten Teil auch alle noch gibt. Kein Grund also für einen (inadäquaten) Ersatz…

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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