HARTMANN, TIGHT

Alsdorf, Rockheaven, 17.01.2019

Der Rockheaven Aldenhoven ist eine neue Location die Anfang 2018 die Pforten öffnete. Bisher haben schon viele große und kleine Acts hier abgerockt. Alles in dem Laden wird mit viel Herzblut betrieben. Allen voran das Mädchen für alles Ton-Tommy Gregel, der sowohl Organisation als auch Sound mischt. Am 17.1.2019 fand Tausendsassa Oliver Hartmann den Weg nach Aldenhoven. Oliver, bekannt durch seine Arbeit mit Rock meets Classic, At Vance sowie Avantasia, ist immer auf großen Bühnen aktiv vor vielen tausend Zuschauern. Mit seiner Solo Band „Hartmann“ die er vor gut fünfzehn Jahren gründete, spielt eher meistens in Clubs. Mit der neuen Scheibe „Hands On The Wheel“ im Gepäck, standen nun einige Dates verteilt in Deutschland an. Das Rockheaven war leider an diesem Abend mit gut sechzig Zuschauern, nicht so gut besucht. Traurige Realität ist, das hier eine Woche zuvor eine Toto-Coverband vor ausverkauftem Haus spielte und ein Künstler eines solchen Kalibers wie Oliver Hartmann, noch nicht einmal vor einem Drittel des Publikums abliefern muss. Jedoch waren die anwesenden gut in Stimmung und heiß auf guten melodischen Rock.

Tight - live - 2019-2Als Opener fungierte das Tight-Acoustic Duo, die auf Gitarrist und Sängerin reduzierte sehr umtriebige Formation aus dem Kreis Neuss. Lediglich mit Stephan Georg an der akustischen Gitarre begleitet, sang sich Frontfrau Claudia Puhl durch kurzweilige vierzig Minuten, bestehend aus Tight Songs des neuen Albums „Meant To Be“, sowie einigen bekannten Songs wie zum Beispiel „Let It Rain“ von Amanda Marshall oder „Nobody´s Wife“, von der Niederländerin Anouk. Einige Fans waren speziell dafür angereist das Duo bei dem Debüt-Auftritt in dieser Konstellation zu sehen und waren sehr angetan. „Ungewohnt aber geil“ war als Anmerkung zu hören. So ernteten die beiden mehr als einen „Höflichkeitsapplaus“ und machten die Bühne frei für den Hauptakt.

Hartmann - Index - 2019Da keine große Umbaupause nötig war, war es schon fünfzehn Minuten später soweit für Hartmann. Die Band stieg nach einem zum neuen Album passenden Motoren-Intro, sofort mit dem ersten Song des neuen Albums „Don't Want Back Down“, voll ein. Der Sound war druckvoll und klar. Nur Olli´s Gesang war anfangs ein bisschen zu leise, was aber nachher ausgeregelt wurde. Es reihten sich weitere Songs des neuen Albums an wie zum Beispiel „Cold As Stone“ oder „The Harder They Come“ aber auch Songs früherer Werke wie „Out In The Cold“ flossen mit ein. Oliver hat eine perfekt eingespielte Band an seiner Seite. Der Meister selbst, durchweg neben dem Leadgesang mit einer Les Paul bewaffnet, verstärkt durch Mario Reck an der Leadgitarre, Bassist Armin Donderer und den kürzlich erneut wieder dazu gestoßenen Drummer Markus Kullmann. Die Soli teilten sich Oliver und Mario auf, welche immer mal wieder in zweistimmigen Passagen endeten. Das Publikum zeigte sich vollauf begeistert und belohnte die Band mit tosendem Applaus. Vom der eher bescheidenen Zuschauerzahl ließ sich der Vierer in keiner Minute beindrucken und lieferte eine Show par excellence ab. Wie auch schon auf Platte wurde einem bewusst, über was für ein unglaubliches Organ Oliver Hartmann verfügt und warum Szenegrößen wie Tobias Sammet und Mat Sinner, ihn immer wieder gerne in ihre Projekte involvieren. Den Song „Simple Man“ (nein kein Lynyrd Skynyrd -Cover), welcher auf der Platte und im offiziellen Video, im Duett mit Eric Martin von Mr. Big, sang Oliver zusammen mit Gitarrist Mario, welcher ebenfalls über eine gute Stimme verfügt, die natürlich nicht an die von Martin heranreicht. Alles in allem war es ein tolles Konzert in einer Location, die Bands von der Größenordnung ruhig mal als Tour Station vormerken sollten. Wer die Band Hartmann noch nicht kennt und auf melodischen Hardrock steht, sollte sich dringendst einmal eine CD der Combo gönnen und mal ein Konzert der Band anschauen. 



Autor: Dagmar Hegger - Pics: Franz Josef Grass