Ahnengrab ist eine Pagan-/Black Metal-Band aus Frankfurt an der Oder, die 2006 gegründet wurde. Bis auf Bassist Tom, der erst 2012 zur Band stieß, sind alle noch aus der Urbesetzung dabei. „Schattenseiten“ ist ihr drittes Album. Demos oder EPs gab es von ihnen nie. Das Opus wird von einer schönen Akustikgitarre eingeleitet. Doch dabei bleibt es nicht. Sägende Riffs von tiefen, schweren Gitarren gibt es genauso wie schnelle Gitarrenläufe und variables Schlagzeug. Dabei fahren Ahnengrab ihren eigenen Stil. Es gibt weder nur Black Metal-mäßiges Geballer noch heroische Pagan-Chöre. Folk-Elemente gibt es lediglich durch die immer wieder aufkeimenden Akustikklampfen. Im Vordergrund stehen aber die ratternde Doublebass, die schöne, einprägsame Leadgitarre und der kehlige Kreischgesang von Frontmann Christoph „Fenris“ L. Das wilde Gitarrensolo in „Katharsis“ verleiht dem Ganzen sogar etwas Rockiges. „K-37c“ überzeugt mit schönen Läufen, die an den guten, alten Schweden-Death Metal Mitte der Neunziger Jahre erinnert. Hier ist also für jeden etwas dabei. Ahnengrab lassen sich ganz bewusst nicht in eine bestimmte Schublade stecken. Und das klappt erschreckend gut! Denn trotz der hohen Abwechslung hat „Schattenseiten“ einen roten Faden, der sich durch das gesamte Album zieht. Hier wird niemand kopiert, und dennoch klingt das Album wie aus einem Guss, das alles bei sauberer, differenzierter Produktion. Pagan-/Black Metal mal anders. Geil!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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