ALICE IN HELL - THE FALL


Label:STF
Jahr:2018
Running Time:34:21
Kategorie: Neuerscheinung
 

Alice In Hell stammen aus Tokio, gründeten sich 2011 und vertrieben in Japan zwei Alben, die dem europäischen Markt nun über STF-Records zugänglich gemacht werden. "The Fall" hat eine Spieldauer von knapp vierunddreißig Minuten und umfasst zehn Songs. Bei einer rechnerischen Spieldauer von knapp drei Minuten je Track, setzten die drei Thrasher also voll auf die würzige Kürze. Bereits bei dem knackigen "The Fall", werden die Heroen der Band mit Metallica, Megadeth, Flotsam & Jetsam, Motörhead und frühen Running Wild gnadenlos offen gelegt. Okay, wir wandeln wir also im richtigen Oldschool Thrash oder speedigen Metal und diese Chose geht mit dem stampfenden "Past In My Face" und dem flotten "Broken Healer", unbeirrt weiter. Die Stimme des Sängers ist gut und die Produktion und der Sound sind einfach und klar gehalten. Bei "Secret Thunder" hat man, meines Erachtens zu viel Metallica hineinkopiert, beziehungsweise stumpf geklaut. Wer in der letzten Zeit nicht ordentlich gebangt hat, weil ihm einfach der Stoff fehlte, kann diese nun bei "Sign Of Tyr", zur Gänze nachholen und beim Verschnaufen der geilen Leadgitarre lauschen. Okay, was richtig Neues haben die Japaner wirklich nicht auf Lager aber es macht echt Spaß sich diese alten Schinken, wie "Revelation" rein zu ziehen. Etwas weg vom ursprünglichen Thrash, ist das cool rockende "Midnight Stealer" und wieder kommen mir Gedanken an einen Rolf "Rock ´n´ Rolf " Kasparek (Running Wild) auf "Branded And Exiled" von 1985. Bei "Eyes All Around" wirkt die Produktion erstmalig deutlich fetter. Man entfernt sich vom simplen Thrash / Speed Metal, wird brachialer und gleichsam deutlich eigenständiger. Das tut dem Album wirklich gut, verlässt den Hörer doch nun zumindest zeitweise der Eindruck, einer simplen Kopie. Bei "Judges" werden diese beginnenden Tugenden allerdings rücksichtlos über Bord geworfen und man ergeht sich wieder in der strikten Running Wild / Metallica - Mixture. Die Scheibe fetzt, macht Laune und lässt die alten Zeiten wieder aufleben, zeigt jedoch überhaupt keine Eigenständigkeit und muss aufpassen, nicht als billige Nachmacherei getadelt zu werden.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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