REALMS OF METAL III

Duisburg, Parkhaus, 21.04.2018

Schön das es immer wieder coole Events, auch in Duisburg gibt. Dann kann unsereiner mal auf den Weg nach Essen, Bochum oder gar Dortmund verzichten. Anscheinend scheint es aber immer noch schwierig zu sein, für die dortigen Bewohnern mal den Weg nach hierhin einzuschlagen. Schade eigentlich aber der Underground ist oftmals mit perfiden Zügen von Lokalkolorit geschlagen, wo die Zuschauer in jeder Stadtt unter sich bleiben. Bloß nicht mal ein Stück fahren. Heuer gab es vier Bands zu bewundern: Elvellon, Lyra´s Legacy, Blessed By Rhenus und Homicide Incorporated. An diesem Abend wurde halt wert auf musikalische Unterschiede gelegt.

Homicide - live - 2018Den Opener machte Homicide Incorporated. Eine typische Heavy Metal Band und Kinder unserer Zeit. Ihr Einflüsse stammen von so namhaften Bands wie Black Label Society, Metallica, Down,Pantera,Machine Head, auch wenn sie es mit den Überfliegern und Hits nicht ganz so hinkriegen. Auf der Bühne riss die Band sich den Allerwertesten auf, allen voran Fronter und Gitarrist M.B. (leider muss der Leser auf die richtigen Namen verzichten. Das Internet ist mit Informationen über diese Truppe nicht so ergiebig…was ich in heutigen Zeiten überhaupt nicht verstehe), was für einen Opener nicht immer selbstverständlich ist. Man sollte sich als Band, was man am Anfang noch nicht wissen konnte, zur zweitbesten Truppe des Abends mausern. Respeckt! Ich wünschte es gäbe mehr solcher Acts, die ihr, mir völlig unbekanntes Material, so fantastisch vor die Füße legen. Kein Wunder, das die Stimmung in der Bude, von Anfang an recht laut war. Ich bin gespannt ob von Homicide Incorporated aus dem Ruhrgebiet, mal ein Silberling in die Redaktion flattert.

 

Blessed by Rhenus - liveDeath Metal, Black Metal Momente, Core-Attitüden? Mit Blessed By Rhenus, die einige von den Lesern vielleicht noch vom Dong Festival 2018 in Erinnerung haben, gibt es an diesem Abend das fetteste Brett. Zumindest wenn man das Genre betrachtet. Leider ist die Mannschaft trotz alle Härte und Aggressionen, nicht ganz so packend wie der Vorgänger. Es fehlt mir stark an Wiedererkennungswert und vor allem an niveauvollen Songs die hängenbleiben. Das Material, bestehend aus insgesamt acht Liedern, ist doch recht austauschbar. Da haben die Duisburger/Düsseldorfer, noch einen Weg vor sich, wenn sie das große Los ziehen wollen. Ergo, sind die Reihen vor der Bühne etwas lichter geworden. Dabei geben die fünf Mitglieder auf den Brettern, bis auf den Keyboarder mal abgesehen schon recht ordentlich Gas. Das kann so bleiben.

 

Lyra Legacy - liveDas Team von Lyra´s Legacy, sind für mich seit langem keine Unbekannten mehr. Professionell und mit viel Liebe zum Detail, haben die Power-Metaller aus Bochum, ihren Klangkosmos geschaffen. Coole Vocals, die heute leider (durch Grippe?) etwas in Mitleidenschaft gezogen worden sind, bilden eine perfekte Symbiose zu den raffinierten Kompositionen. Es gilt das aktuelle Album „Prisoner“ zu promoten und auch wenn Sänger Christian Casaccia, nicht immer Herr der Lage ist, gleicht Gitarrist Andreas Denz, mit seinen filigranen Soli aus. Tastenmann Romuald Tichawski, der mit seiner Frisur bereits ein Eyecatcher für sich ist, kann mit dem drehbaren Keyboardständer, ebenfalls für Bewegung auf der Bühne sorgen. Er lässt sich mit seine Action keinesfalls hinten anstellen. Auch Basser Tobias Breuer ist ständig in Bewegung und so fährt die Band die Stimmung ordentlich nach oben. Derweil knallen die neuen Songs gut in Kombination, mit den Klassikern der Band und werden von den anwesenden Fans mit Chören begleitet. Sehr schön

 

Elvellon - live - 2018 -2Last but not least, eine weitere, für mich persönlich neue Formation. Elvellon sind wohl Newcomer im Symphonic Metal Sektor und ich habe nicht so ganz verstanden, warum sie diesen Abend headlinen. Die vier Musiker samt Sängerin Nele Messerschmidt, haben bald ein erstes Album, mit dem Titel „Until Dawn“ auf dem Markt und die Songs wurden heute schon zelebriert. Leider sagt mir diese Ausrichtung des Genre so gar nicht zu. Fräulein Nele, singt genauso langweilig, wie viele ihrer Weggefährtinnen, die an große Namen anschließen wollen aber dennoch in der zweiten oder dritten Garde der Stilrichtung, auf der Strecke bleiben. Gesangsstil, Outfit und der Bewegungsmodus, erscheinen völlig ohne eigene Note, geschweige denn mit Innovation. Auch das vorgebrachte Livematerial haut mich nicht vom Hocker. Natürlich sahen die eingefleischten Fans vor der Bühne, diese Sache etwas anders, haha. Obschon jetzt schon einige Besucher nach Hause gegangen waren. Aber Frau Messerschmidt präsentiert genau das Problem, das ich mit den meisten Sängerinnen im Metal habe. Die Performance ist einfach zu steril und monoton (mal abgesehen von einigen Tönen die nicht getroffen wurden). Fest geklammert am Mikroständer, als wenn die bloße Erscheinung alle in den Bann schlagen müsste. Das reicht mir ganz und gar nicht für einen Headliner. Da hat ja selbst Keyboarder Pascal Pannen mehr Action auf dem Kasten. Schade für solche Events. Derart Gelegenheiten sollte man besser nutzen.



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak