NITS - MALPENSA


Label:GLOBAL
Jahr:2012
Running Time:45:46
Kategorie: Non Metal
 

Auf stolze fünfundzwanzig Alben bringen es die Jungs aus den Niederlanden. Das davon nicht alles Gold ist was glänzt, versteht sich von alleine. Und natürlich muss man der Band einen Wandel zugestehen und es auch erkennen. Vor Jahren klang das musikalische Gerüst dieser Formation noch peppiger und chartorientierter. Mit dem Foto auf dem Cover soll auch nicht hinter dem Mond gehalten werden, dass das Alter in die Band eingezogen ist. Man lehnt sich zurück und genießt das Musizieren. Das ist ebenfalls alles was der Hörer machen kann, denn auf „Malpensa servieren unsere Nachbarn uns „leichte Kost“. Alles bedacht, ruhig, im balladesken Pop-Korsett mit einigen elektronischen Spielereien (womit man wieder einen Schritt in die Anfangsjahre macht). Gitarren und Schlagzeug sind völlig außen vor. Tiefe, seuselnde Stimmen und textlich anspruchsvoll. Hier legt man sicherlich Wert in der Art eines Leonard Cohen vorzugehen. Von den elf Kandidaten wird „Schwebebahn“ in Deutsch gesungen, mit starkem Akzent, aber trotzdem angenehm. Kein Song ohne passenden Background. Mal geht es um Orte, dann wieder um eine Berühmtheit oder um ein bekanntes Gemälde. Bislang war ich schon ein kleiner Nits-Fan, aber dieses Werk überschüttet der Hörer mit einer Flut von Melancholie und zu viel Tristesse. Echte Instrumente wären mir, zumindest in jedem dritten Song wichtig gewesen. Sicherlich hat man, genau wie damals die Talking Heads, seinen Sinn für das Experimentieren und das Abenteuerliche nicht verloren. Nur funktioniert nicht alles. Ob früher New Wave oder später Pop Rock, egal aber diese Melange ist mir zu steif. Auf Triogröße geschrumpft, den „The“-Artikel vor dem Bandnamen abgelegt und bar ohne jeden Hits a la „In The Dutch Mountains“ (1987), wird das Album wohl wie die meisten der letzten Werken im Underground sein Dasein fristen.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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