NOTHGARD - MALADY X


Label:METAL BLADE
Jahr:2018
Running Time:46:47
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nothgard gründeten sich 2008 und stammen aus dem bajuwarischen Deggendorf. Ich sah die melodischen Death Metaller um Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger Dom R. Crey, dieses Jahr auf dem Rockharz Festival und war von der Performance und dem Stil des Vierers mehr als begeistert. Mit "Malady X" wird Ende Oktober dieses Jahres, die vierte Langrille auf den Markt geworfen und die bisherigen Reaktionen auf den Silberling sind sehr vielversprechend. Gemixt und produziert wurde die Scheibe von Jens Bogren. Den kennt man von Kreator, Amon Amarth und Arch Enemy und dazu holte man sich die Unterstützung von Veli-Matti Kananen (Kalmah), Jen Majura (Evanescence) und Noora Louhimo (Battle Beast). Mit einem orchestralen Intro legt das etwas mehr als dreiviertelstündige Opus los, ehe sehr melodische Gitarren den Titeltrack einleiten, der gleich mal einen guten Überblick über die "neuen" Nothgard gibt. Als "Epic Melodic Death Metal" stufen sich die Jungs stilistisch selbst ein und das belegen sie mit einer Menge Tunes, ausgefeiltem Riffing, annehmbaren Growls und fetten arrangierten Refrains. "Shades Of War" gibt sich etwas derber und in Nuancen rauer aber mitnehmende Melodien und eingängige Mitmachteile bleiben das Credo, ebenso wie auf dem späteren "Epitaph". Feine Licks in Symbiose mit wohl klingenden, symphonisch angelegten Keyboardtasten umgarnen uns auf "Guardians Of Sanity".

Recht dunkel und anfänglich etwas komplexer arbeitet "Daemonium I", ehe uns female Vocals von Frau "Battle Beast" im Duett mit Mister Crey einfangen. Mit der Zeit wird deutlich, dass die Songs im Grunde genommen alle sehr ähnlich arrangiert sind. Selbst wenn, wie auf "Serpent Hollow" oder auch "Devil Will Know", anfänglich durchaus härtere, im Death Metal angelegte Klampfen daher peitschen und gutturaler Gesang vom Unheil kündet, wird die Härte zügig mit warmen und von jedermann geliebten Gitarren und dicken Keyboardteppichen weich gespült. Bei "Fall Of An Empire" und gleichsam bei "Herald Of Death", dem letzten Track mit gesanglicher Unterstützung gibt man sich gar nicht mehr der Härte zum Start hin, sondern legt gleich mit symphonischer Größe los, die dann phasenweise durchaus an Nightwish erinnern kann. Klar verweichlicht man nicht zur Gänze, sondern haut mit rauen Growls und energischen Langhälsen noch ausreichend ins Mett. Wie beim Intro zu Beginn geht es mit einem orchestralen, diesmal sehr opulenten und mit Chören voll gestopften Instrumentental, welches da "Black Horizon" titelt, hinaus. Ohne Zweifel besitzen Nothgard höchste musikalische Raffinessen und die Fähigkeiten wunderbare Melodien zu konstruieren. Mit Death Metal im eigentlichen Sinne hat das allerdings nur bedingt etwas zu tun. Viel mehr regieren Hymnen, allseits angenommene Sounds und kitschige Arrangements für Jedermann.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


zurück zur Übersicht