KILLIBRIUM - PURGE


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2018
Running Time:24:12
Kategorie: Eigenproduktion
 

Indische Death Metal-Bands gibt es ungefähr genauso häufig wie Telefonzellen auf Kamtschatka. Okay, dieser Spruch ist von einem Video der legendären „Death Is Just The Beginning“-Serie, ich glaube es war Vol. 3, geborgt und galt damals einer Band aus „Down Under“. Er passt aber auch wie die Faust auf’s Auge auf die Mumbai-Deather von Killibrium. Metal-Bands aus Indien sind in der Tat rar gesät, von Todesblei-Formationen ganz zu schweigen. Da ist man natürlich gleich geneigt, das Exoten-Bonus-Kästchen auf dem Review-Zettel anzukreuzen. Das hat „Purge“, die nur digital erhältliche Debüt-EP der vier Jungs aus der Region Maharashtra, aber gar nicht nötig, denn ihr Death Metal amerikanischer Prägung weiß auch so zu überzeugen. Natürlich muss man beim Sound hier und da ein paar Abstriche machen und auch das zweiminütige Instrumental-Stück am Schluss („Last Man Standing“) hätte man sich schenken können. Aber die übrigen fünf Songs machen so viel Spaß, dass man darüber großzügig hinwegsehen kann. Bereits der Opener „Forewarned Is Forearmed“ gibt mit treibenden Riffs und hämmernden Drums gleich die Marschrichtung vor. In dieselbe Kerbe schlägt „Mental Illusions“ (schönes Solo!), während bei „Vigilante“ und dem Titeltrack das Tempo etwas variiert wird. Als Highlight entpuppt sich aber der extrem abwechslungsreiche Sechsminüter „Denominator“, der sich erst langsam aufbaut und dann gekonnt schnelle, groovige und schleppende  Parts miteinander verbindet. Nackenschmerzen garantiert! Wenn die Jungs es schaffen, die Qualität von „Purge“ auch auf Albumdistanz abzuliefern, werden wir sicherlich nicht das letzte Mal von Killibrium gehört haben!

Note: Keine Wertung
Autor: Sebastian Thiel


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