MANTICORA - TO KILL TO LIVE TO KILL


Label:VICISOLUM
Jahr:2018
Running Time:72:22
Kategorie: Neuerscheinung
 

Manticora ist eine dänische Progressive Power-Metal-Band, die 1996 von den Brüdern Lars F. (Gesang) und Kristian Larsen (Gitarre) gegründet wurde. Seit Anbeginn entwickelte man Konzeptalben, wie "8 Deadly Sins", aus 2004 oder das zweiteilige "Black Circus", released in 2006 und 2008, das im letzten Output "Safe" von 2010 seine Fortsetzung fand. Folglich hat man sich ganze acht Jahre Zeit gelassen, um nun mit einem weiteren Mammutwerk wieder durchzustarten. Die vorliegende Langrille "To Kill To Live To Kill", ist nun der erste Teil eines weiteren Doppelalbums, dessen Fortsetzung im nächsten Jahr ansteht und auf einer von Lars F. Larsen verfassten Horrorgeschichte basiert. Nach einem klassischen Beginn "Piano Concerto 1 - B Flat Minor", im Original von Peter Tschaikowsky, legt "Echoes Of a Silent Dream", mit brutaler Gewalt los. In das thrashige Gewitter mischt sich die hohe Stimme von Lars F., unterstützt durch brutale Growls. Bei aller Härte sind die hämmernden Gitarren, die entfernt an Blind Guardian erinnern und die pointiert eingestreuten Chöre, vom Feinsten. In ähnlicher Manier wird das etwas düster gehaltene "Through The Eyes Of The Killer - Towering Of You" nachgelegt. Tolle Leads, progressive Spielereien, die helle, allerdings durchweg etwas untergemischte Stimme und ein mehrstimmiger Gesang, der den Hörer in den Bann zieht, kennzeichnen "Katana - Awakening The Lunacy", vom dem es im hinteren Drittel mit "Katania - Opium", noch eine Fortsetzung gibt. Voller leidenschaftlicher Tunes, abgehackten Riffs und überraschend langsamer Momente, steckt "The Farmer´s Tale Pt. 1 - The Aftermath Of Difference" und gerade in diesen komplexen Arrangements, schimmern immer wieder die Power Metaller aus Krefeld durch, wenn gleich Sänger Lars F. bei weitem nicht an die stimmliche Wucht eines Hansi Kürsch heran kommt.

Nach dem instrumentalen "The Devil In Lisbon", mit wechselnd melodischen Klampfen und harten, recht technisiert rüber kommenden Rhythmusteilen aus knalligem Drumming und dunklen Saiten, folgt "Growth". Der Song wirkt zunächst sehr groß angelegt, beinahe hymnisch und wird dann tiefschwarz mit dem immer wieder intonierten "Growth". Danach wirkt es beinahe wie eine Metal Oper und es schleichen sich so durchaus Vergleiche mit Tobias Sammet´s Avantasia ein. Das sehr gitarrenlastige, proggige "Humilation Supreme", kommt zum wiederholten Male ohne gesangliches Beiwerk aus. Mit Keyboards beginnt "Nothing Last Forever", was man als futuristisch angelegte Ballade mit einer warmen, wunderschönen, verzehrenden Gitarre bestens umschreiben kann. Neben "Katania - Opium" erfahren gleichfalls "Through The Eyes Of The Killer", mit "Revival Of the Muse That Is Violence" und "The Farmer´s Tale Pt. 2" mit "Annihilation At The Graves" und damit die Titel Nummer drei bis Nummer fünf im hinteren Drittel der Scheibe, eine gleichsam narrative und musikalische Fortsetzung. Manticora überraschen mit einem tollen Mix aus Melodie, harten Rhythmen gepaart mit schnellen Gitarren und progressiven Arrangements.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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