GRAVE DIGGER - HEAVY METAL BREAKDOWN


Label:BMG / NOISE
Jahr:2018/1984
Running Time:50:25
Kategorie: Re-Release
 

Die Reihe an Re-Releases aus dem Hause BMG / Noise, wird mit den Teutonen Grave Digger fortgesetzt. Vorliegend nun das Debütwerk aus dem Jahr 1984, als rotes Doppelvinyl, mit insgesamt fünf Bonustracks. Verpackt im Klappcover, inklusive geiler Pics und einem Interview. Als gebürtiger Gladbecker, erfüllte es mich damals schon mit einem kleinem bißchen Stolz, das eine Baller-Kapelle es aus diesem Flecken Ruhrgebiet, geschafft hatte, stetigen Erfolg in der Szene einzufahren. Schließlich probten meine Jungs und ich gleich um die Ecke und hätten gerne angeschlossen, haha. Vielleicht hätten wir etwas böser klingen müssen. Obschon Fronter Chris Boltendahl den Gesang darbietet, war er anfänglich erst Basser in der Formation. Er wurde sogar Wochen vor dem Platten-Deal rausgeworfen. Dann kehrte er als Sänger zurück und schrieb deutsche Musikgeschichte.

Als eine der ersten Bands in diesem Genre hatten die Jungs damals klassische Wurzeln der englischen Heavy-Szene und der Konkurrenz von Accept war man ebenfalls nicht abgeneigt. Deutlich zu erkennen an den Vocals von Herrn Boltendahl (da schwitzt Udo Dirkschneider aus jeder Pore) und der Gitarrenarbeit des Axtschwingers Peter Masson (später bei Moshtec). Und der Erfolg gab ihnen recht: verkaufte sich der Longplayer in der ersten Woche gleich 10.000 Mal. Klar, man hatte einige Orientierungsschwierigkeiten. So sind die Tracks „Headbanging Man“ oder „Heavy Metal Breakdown“ klare Banger, während „Yesterday“ (sogar mit Keyboardspuren von Dietmar Dillhardt) schon balladesk an die Sonne kommt. Legion Of The Lost“ könnte direkt von einem Accept-Werk stammen, „We Wanna Rock You“ ist „fuckin´“ melodisch und mit „2000 Lightyears From Home“, gibt es eine Speedversion von The Rolling Stones von deren Album „Their Satanic Majesties Request“ aus dem Jahre 1967. Das Bonusmaterial ist mindestens genauso wichtig. Seite Drei des Vinyls gibt die komplette EP „Shoot Her Down!“ (mit dem Coverartwork auf dem Inner Sleeve) wieder, sowie den Beitrag „Violence“ (vom Sampler „Rock From Hell – German Metal Attack“, aus dem Jahr 1983) und einer Alternative-Ausgabe des eben genannten Hits von The Rolling Stones. Mit dem remasterten Sound zwei wirklich runde Sachen. Authentisch und rau!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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