REFUGE - SOLITARY MEN


Label:FRONTIERS
Jahr:2018
Running Time:49:52
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wir schreiben das Jahr 1994 und die drei verwegenen Halunken Manni, Efthi und Peavy von Rage, veröffentlichen ihr sechstes Album „Solitary Men“. Upps, voll vertan. Also noch einmal von vorne. Wir haben das Jahr 2018 und die klassische Rage Besetzung mit Manni Schmidt, Christos Efthimiadis und Peavy Wagner veröffentlichen unter dem Bandnamen „Refuge“ ihr erstes offizielles Album. Der „Live At The Rock Hard Festival“ Release von 2015, zähle ich jetzt mal nicht mit, da er soweit ich weiß nicht auf einem physikalischen Tonträger erschienen ist, sondern nur als  Download erhältlich ist. Ja was denn nun, Rage oder Refuge? Eigentlich vollkommen Latte, solange es ordentlich knallt.

Aber widmen wir uns mal dem musikalischen Inhalt der Scheibe, denn der hat es in sich. Schon der Eröffnungssong „Summers Winter“ zeigt, dass die Drei nichts aber auch gar nichts verlernt haben. Wer jetzt meint, man hätte mal im Studiomülleimer gewühlt, und unveröffentlichtes Material aus glorreichen Rage Tagen ans Tageslicht gefördert, dem sei gesagt, dass es sich hier um gänzliche Neukompositionen handelt. Diese haben natürlich den Charme vergangener Zeiten ins Hier und Jetzt transportiert, wissen aber trotzdem, im modernem Gewand und vor allem hoch melodiös zu überzeugen.

Auch Herrn Wagner habe ich selten so entspannt und gefühlvoll singen hören. Nur gut, dass ich das Album bereits gehört hatte, bevor unser Chef mich bat diese Rezension zu schreiben. Sonst könnte man noch denken, ich würde mich anbiedern. Weit gefehlt, hier jagt ein Highlight das nächste. Stücke wie „The Man In The Ivory Tower“, “Living On The Edge Of Time” oder “Mind Over Matter” zeigen wo der Hammer hängt. Diese Platte strotzt nur so vor Power und Melodie und stellt den Missing Link zwischen 1994 und 2018 dar. Weg von dem  Victor Smolski-esken Gefiedel (ex-Rage), und schon fast Dave Mustaine mäßig (Megadeth) wie bei „ From The Ashes“, wieder mitten in die Fresse. Das macht Freude und zwingt förmlich zum Headbangen. Die Informierten unter euch, wissen um die neue Band von Manni Schmidt namens Crash Gate Six. Diese Einflüsse sind hier teilweise deutlich hörbar, und das ist gut so. Einzig „Waterfalls“ trifft nicht so ganz meinen Geschmack, was aber daran liegt das ich Balladen nicht so wirklich gerne höre. Spielerisch allemal eine weitere Glanzleistung, und so wie das komplette Album natürlich hervorragend produziert von Dan Swanö. Was bleibt zu sagen? Für Rage Fans ein absolutes Muss! Alle anderen sollten unbedingt Mal ein Ohr riskieren. Und wer Vinyl bevorzugt, sollte nach der limitierten farbigen Ausgabe Ausschau halten.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Pistol Schmidt


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