GREYBEARDS - FOR THE WILDER MINDS


Label:ATTITUDE
Jahr:2018
Running Time:40:30
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach ihrem Debütwerk "Longing To Fly", aus 2015, kamen die vier Schweden von Greybeards, zu Ende April diesen Jahres, mit ihrer zweiten Longrille um die Ecke. Das Cover von "For The Wilder Minds" ziert einen Panther vor den großformatigen Titellettern in roter Farbe vor ockerfarbenem Hintergrund. Mal schauen, ob die Katze auch richtig zubeißen kann. Eine schrille Gitarre eröffnet "Fast Asleep", einen groovigen Rocker mit feiner Voice von Shouter Olle Westlund und einer Menge melodischem AOR. Das treibende "One In A Billion" mit leichter Sleazenote gibt sich rotzig, frech und geht gut nach vorne. Eher rauer, ungeschliffener Arschtrittrock mit trabenden Sechssaitern und eingestreuten Leads ist "Come Undone". Typischen Rock der frühen 80er – Jahre, in Tradition von Y&T, April Wine und Konsorten bekommen wir auf "Insane" serviert. Tolle Hookes, mitnehmendes Songwriting und Mitmachrefrains ziehen sich bislang durch alle Songs durch. Das lockere "Beautiful Things", geht nochmal ein paar Jahre in die später Siebziger zurück. Imperial State Electric verfolgen da einen ähnlichen Ansatz und dieser lässt sich auch beim folgenden "Free", welches mit toughen Drums einsteigt, wiederfinden. Nach dem lässigen "You Struck Me", mit ein ums andere Mal feinen Riffern, gibt sich der Sänger bei "Cold December" etwas krächziger, was ihm durchaus steht, derweil sich die Nummer selbst kaum in den Gehörgängen festbeißt. So oder so ähnliche Songs wurden damals einfach massenhaft rausgehauen. Zappen wir also mal weiter zu "Peace Of Mind". Vom Titel bitte nicht verwechseln mit Iron Maiden´s "Piece Of Mind". Getreu der Überschrift geht es hier ziemlich soft zu. Nennen wir es mal druckvollere Ballade. Das wieder derber angelegte "The Nerve" beschließt die vierzigminütige Scheibe und trifft den selbigen exakt in die Mitte mit kraftvollem und ungeschliffenem Gesang, begleitet von recht ungestümen Klampfen. Das hört sich stellenweise glatt nach Alvin Lee von Ten Years After an und kommt dann natürlich richtig gut. Greybeards können mit ihrem Vintage durchaus überzeugen, insbesondere dann, wenn sie vermehrt auf die Tube drücken. Leider sind auch ein paar Langeweiler / Lückenfüller auf der Konserve, so dass es punktetechnisch nicht ganz für das obere Drittel reicht.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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