THE CRIMSON GHOSTS - YET NOT HUMAN


Label:RING OF FIRE
Jahr:2018
Running Time:45:07
Kategorie: Neuerscheinung
 

Vor einigen Tagen erschien mit "Yet Not Human", die fünfte Longrille der aus Köln stammenden Horrorpunker The Crimson Ghosts, die sich an Halloween im Jahre 2001 gründeten. Fans konnten sie letztes Wochenende auf dem Wave Gothik Treffen (WGT) in Leipzig sehen. Mit Vlad am Mikro, Jackal an der Gitarre und Monstro am Bass, tat man sich lange Zeit schwer einen geeigneten Ersatz für den in 2016 ausgestiegenen Schlagzeuger Reverend zu finden. Mehrfach wechselt die Position und erst im Januar 2018 stieg Old Nick als festes Member ein. Mir liegt zum Review ein aufwendigst gestaltetes, riesengroßes Digi-Pack (in Fachjargon DVD sized) mit allen Songtexten, kombiniert mit einem klasse Artwork vor. Darüber hinaus wurde eine colorierte Vinyl im Gatefold-Cover und ein streng limitierte Musikcassette (MC) auf den Markt geworfen. Nach dem monströsen, eher metallischem Intro "Chapter Five", geht es bei "Nearly Free", mit knalligen Drums in Double Bass Manier, rotzigem Gesang mit Choranteilen und messerscharfen Licks gleich mal voll zur Sache. Das ist fettester Punk, mit Coreanteilen aber gleichsam mitnehmenden Fragmenten in den Refrains, die schon an Powerwolf erinnern. Mit guten Mitgrölparts und recht eingängigen Rhythmen folgt das recht melodische "Don´t Follow". Fetter Punk und harte Beats hämmern und auf "A Mother´s Heart" entgegen, eine Nummer ideal für jeden Moshpit.

Thrashig, brachial und kompromisslos voll in die Fresse ist "S.A.L.I.G.I.A.". Mit fast schon gewöhnlichem Punk kann das in Stakkato-Manier runtergekloppte "Rebirth" nicht beruhigen, stimmt aber versöhnlich nach dem brutalen Trash. Bei "Chaos Sphere" gibt es wieder volle Pulle mit harten Shouts, Mitmachrefrains und rasenden Drums. Derben Horrorpunk liefert gleichsam "Patient Zero" ab. Richtig dunkel und böse wird es dann bei "Ego Sum Qui Intus Habitat" mit Flüsterstämme, rabenschwarzen Growls und doomartigen Walzen, dazwischen choraler, beschwörender Sprechgesang. Das deutschsprachige "Leichenschmaus" gibt den Groover vor dem Herrn und dürfte livehaftig einen unglaublichen Burner abgeben, wenn im Moshpit und beim Crowdsurfen aus allen Kehlen "Leichenschmaus" ertönt. Zackig, hart, irrwitzig schnell und voll von Punk ballert "Coming For You" aus der extra angerichteten Baretta. Das schleppend, ja fast träge und erst nach hinten ausbrechende "Rise Again" wartet mit Nim Vind und Argyle Goolsby als Gastsänger auf. Der Titeltrack "Yet Not Human" glänzt in gewohnter Manier und mit punkigem Horrorrhythmen. Mit "The End Complete" wird treffend der Abschluss dieses tollen, weil so mannigfaltigen und abwechslungsreichen Albums eingeleitet.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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