PRAYER - SILENT SOLDIERS


Label:ESCAPE
Jahr:2018
Running Time:57:34
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gibt wahrscheinlich nichts schlimmeres, als eine CD zu besprechen, deren Mittelmäßigkeit an Kompositionen und Gesang, einem völlig auf den Sack gehen. Für einen selber grenzt es an Zeitverschwendung und die Band, die sich ein Jahr oder länger hinter ihr Werk geklemmt hat, ärgert sich über das Review schwarz. Die Formation Prayer hat mich bereits im Jahr 2012, mit ihrem Release „Danger In The Dark“ erschüttert. Und obschon man, laut Infoblatt die Genrefans begeistern konnte, das halte ich mal für eine Lüge, hat man seitdem nichts mehr von den Finnen gehört. Ja, sie sind etwas besser geworden aber das war auch nicht schwer. Wer von mir drei Punkte für ein Melodic-Rock Album einfährt, kann sich wirklich nur auf den Hosenboden setzen. Da hätte jeder andere Redakteur, allein in unserem Hause, weitaus mehr mit der Kelle ausgeholt. Die Band sieht sich selber im Fahrwasser von Thin Lizzy, Saga, Treat und Royal Hunt. Bei solch überheblicher Arroganz könnte ich brechen. Ein bißchen mehr Bescheidenheit täte der Mannschaft ganz gut, denn außer melodiös zu agieren, kommt auf dem aktuellen Longplayer, trotz des Schrittes nach vorne, immer noch nicht viel zustande. Ausgelutschte Lyrics, unspannende Arrangements, wobei dann versucht wird bei den Helden etwas abzugucken, manchmal holprige Drums, die etwas zu sehr im Vordergrund stehen, wie auf „Ten Days Of Hell“ und zahnloser Gesang von Tapani Tikkanen. Am schlimmsten finde ich, dass die „böse“ klingenden Songtitel, so gar nicht zur Umsetzung passen. Das ist nur lieb, voller Keyboard-Teppiche und Vocals ohne Biss. Titel wie „No Giver, All Taker, „Devil´s Daughter“, „Dead Dog“ und das eben erwähnte „Ten Days Of Hell“, sollten mehr Dampf und aggressives Potential haben und nicht knapp oberhalb eines Härtegrades von Saga sein. Schlimmer wird es noch mit der Halbballade/Mid-Tempo Ausrichtung von „Ghost Train“ und dem stimmlichen Hang zu Dieter Bohlen (ex-Modern Talking). Das Ganze wiederholt sich mit dem Schluss-Track „Mystery Island“. Krass formuliert aber irgendwie trotzdem wahr.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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