SUNSWITCH - TOTALITY


Label:CRISPIN GLOVER
Jahr:2018
Running Time:37:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Sunswitch kommen aus Trondheim, gelegen im kalten, rauen und ungemütlichen Norwegen. Und genau dieses Klima dürfte die drei Herren dazu bewegt haben, mit Hilfe von Bass (Trond Frones), Schlagzeug (Tomas Järmyr) und, man lese und staune, einer Tuba, gespielt von Kristoffer Lo, die nachfolgend düsteren und stonerlastigen Klänge, auf eine Langrille zu brennen. Das Trio ist bereits seit 2010 unterwegs und debütierte 2012 mit einem selbstbetitelten Erstlingswerk. Der neue Silberling umfasst, trotz des groß angelegten Titels "Totality", lediglich zwei Tracks, nämlich "No Gold In Aquaba" und "The Cleansing Of Summer Rain". Beide Stücke stützen sich nur auf die Instrumentierung, wobei die dunkle Tuba anstelle der üblichen Gitarre, die Leads übernimmt. Der exakt zweiundzwanzig Minuten und vierzig Sekunden dauernde Opener walkt recht gemächlich durch die Lauscher und versprüht hier und da mit stonerlastigen und doombehafteten Arrangements, die phasenweise natürlich an Black Sabbath erinnern, einen gewissen Druck. Nach etwa zehn Minuten setzt eine lange Ruhephase, mit sehr monotonen, eher warmen Tönen ein. Diese währt rund fünf Minuten, ehe das Langatmige in eher schräge, nur verzögert an Tempo zunehmende Sequenzen übergeht. Selbige brechen nach hinten derbe aus und wandeln sich in einen schweren, lavamäßigen Doomstrom. Durchweg langsamer und nochmalig dunkler und eintöniger gibt sich der knapp vierzehnminütige Nachfolger. Wieder ist im Zwischenteil eine ruhigere, ambientere Phase, mit einem bestimmenden Viersaiter und hellerer Percussion integriert. Und wie schon zuvor praktiziert, nimmt die Nummer wieder erst im letzten Drittel durch raschere Schlagzeugeinlagen, helle Schellen und Rasseln sowie die Tuba vermehrt an Fahrt auf. Für meinen Geschmack präsentieren sich die Nordmannen vielfach zu einförmig, einfach langwierig und viel zu unaufgeregt, so dass kaum mal ein Lichtschein durch die dunklen, frostigen Schatten kommt.

 

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


zurück zur Übersicht