Aus dem Umfeld von Cepheide kommt nun ein neues Projekt ans Tageslicht: Baume, eine Mischung aus experimentellem Rock und Black Metal. Nun liegt eine erste EP vor, die vier lange Songs zwischen jeweils fünf bis dreizehn Minuten enthält. Mystisch mit psychedelischen, sphärischen Gitarrenläufen und Pianoklängen sowie gesprochenen Passagen (männlich wie weiblich) wird der Reigen eingeleitet, bevor das Tempo nach knapp zwei Minuten erstmals angezogen wird. Der schrille, monotone Kreischgesang mit Texten in der einheimischen, französischen Landessprache fungiert dabei gar nicht mal als solches, sondern schwingt mit der melodischen und atmosphärischen Musik im Einklang mit. Dabei klingt die Musik – trotz des meist hohen Tempos – immer verträumt und irgendwie spacig. Die vier pompösen Klangcollagen gefallen und funktionieren auf Anhieb. Zwar klingt schon alles auf Dauer sehr monoton, der Hörer wird aber gekonnt eingelullt und in den Bann der Musik gezogen. Die Mucke ist eigenständig, erinnert mich aber von der Machart her auch etwas an Midnight Odyssey, Darkspace und eben auch Cepheide, das andere Projekt des Franzosen Juif Gaetan, der hier als Solokünstler fungiert, mit dem Unterschied, das mit die langsamen, psychedelischen Gitarren, die hier stets auftauchen, obskurerweise immer wieder an Pink Floyd erinnern. Hier wird auf durchgehend hohem Niveau gezockt, aber man muss sich für dieses Werk in einer ruhigen Stunde schon die Zeit nehmen, um diese EP als Gesamtwerk genießen zu können. 

Note: Keine Wertung
Autor: Daniel Müller

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