VUUR - IN THIS MOMENT WE ARE FREE - CITIES


Label:INSIDE OUT
Jahr:2017
Running Time:64:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Anneke van Giersbergen kennt man wesentlich von The Gathering. Ein weiteres Projekt der blonden Sängerin, die live auch mal zur Klampfe greift, ist The Gentle Storm und auch bei Ayreon, dem musikalischen Überopus von Herrn Arjen Lucassen, trällert unsere Anneke ins Mikro. Nach eigenen Worten der Fronterin haben Vuur die Melancholie von The Gathering und viele Elemente von The Gentle Storm, klingen aber insgesamt merklich rauer. Die Band kam 2016 zusammen und debütierte im Oktober 2017 mit "In This Moment We Are Free - Cities". Mit progressiven, düsteren und ziemlich technisiert klingenden Gitarren, eröffnet "My Champion - Berlin", den Städtereigen. Unsere Dame singt natürlich toll und lässt bereits hier alle Nuancen ihres wunderbaren Organs erschallen. Mit der nötigen Aggression begleitet sie die harten Gitarren, daneben ist Zeit für vertrackte Aktionen und ihre stimmliche Sanftheit und Lieblichkeit kommt nicht zu kurz. So oder ähnlich geht es auf dem rauen "Time - Rotterdam", dem insgesamt ruhigeren "The Martyr And The Saint - Beirut" oder dem knackigen, mit sehr viel Sopran ausgestattetem "The Fire - San Francisco" weiter. Das sind alles gute Songs, klasse arrangiert, nach meiner Meinung aber in vielen Teilen viel zu komplex und in sich doch recht austauschbar. Bei aller Perfektion bleibt so die Eingängigkeit, wie man sie von den anderen Projekten der Niederländerin kennt, doch arg auf der Strecke. "Freedom - Rio", gibt sich anfangs sehr balladesk und schmeichelnd, ehe nach rund einer halben Minuten auch hier sehr vertrackte, verfriggelte Sechssaiter einsetzen. "Days Go By - London" ist mit seinem rasendem Start, den erhabenen Chören und den hoch technisierten Leads, ein guter Anspieltipp. Das Wechselspiel aus aggressiver Düsternis und symphonischen, hoch melodiösen Klängen beherrscht "Sail Away - Santiago". Nach dem ähnlich aufgebauten "Valley Of Diamonds - Mexiko City", folgt "Your Glorious Light Will Shine - Helsinki", mit einer sich voll Sehnsucht artikulierenden Anneke. "Save Me - Istanbul" fällt, allein wegen seines orientalischen und damit auffälligen Flairs, positiv aus dem Reigen. Das sanfte einsteigende "Reunite! - Paris" setzt den Schlusspunkt unter ein Album, welches, ohne Zweifel, von durch die Bank weg exzellenten Musikern eingespielt wurde. Diese sind zwar ein Garant für eine brillante Technik, können im Konsens jedoch nur bedingt überzeugen, so die gewohnte Hörbarkeit doch vielerorts auf der Strecke bleibt.

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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