MALICE - NEW BREED OF GODZ (CD/DVD)


Label:STEAMHAMMER/SPV
Jahr:2012
Running Time:56:52 + DVD
Kategorie: Neuerscheinung
 

Wir haben es ja schon in den News angekündigt, die alten Recken von Malice sind wieder am Start, und sie bringen ein neues Album. Ein ganz neues Album? Nein, nicht ganz. Auf dieser Scheibe vereinigen sich je vier neu eingespielte Stücke ihrer Hammeralben „In The Beginning“ und „Licence To Kill“ aus 1985 und 1987, sowie vier nagelneue Songs. Die Originalmembers von damals sind die Gitarristen Jay Reynolds und Mick Zane, sowie Mark Behn am Bass, der bei den vier neuen Tracks vom Agent Steel Basser Robert Cardenas ersetzt wurde. Irgendwie gefallen mir die Neueinspielungen der Tracks vom ersten Album besser, als die von „Licence…“. bei den Originalen ist das genau anders herum. Bevor ich jetzt drüber philosophiere, erfreue ich mich lieber am Sound der Scheibe, denn bei der Rhythmusfraktion kommt sehr wohl das alte Feeling auf. Die Neuaufnahmen mit James kommen etwas gebremster, was aber nicht nur an ihm liegt. Die Gitarren in den Originalen sind einfach sägender, und die hohen Vocals klemmt er sich gleich, obwohl er das sicher schaffen würde. Das schenkt den neuen Malice eine erdigere Ausrichtung, die nicht allen Fans schmecken wird. James Rivera macht auch in seiner gefühlten 38. Band eine gute Figur mit solider Gesangsleistung. Das Teil erscheint plus einer 60 Minütigen DVD, die mir zur Zeit des Reviews jedoch nicht vorlag. Schade, dass dies keine komplett neue Scheibe geworden ist.

Joxe war zwar traurig das ihm die DVD (FSK 12) nicht vorlag, ich kann ihm aber versichern, dass er so gut wie nichts verpasst hat. Den Anfang macht ein Konzert, aufgenommen im Jahr 1987 mit Original-Fronter James Neil. Macht man den Ton aus und schaut der Truppe zu, könnte man anhand vom Outfit und Stageacting auf Poser tippen. Erst die Judas Priest-ähnliche Mucke vom 1986er-Album „Licence To Kill“, dessen Songs wie hier in wahrlich schlechter Bild und Soundqualität vernehmen, stellt klar das es sich um die US-Metaller handelt. Im dritten Teil, dem Band-Featurette gibt man zwar zum Besten, dass man sich Jahre später aufgrund interner Querelen getrennt hat, aber für mich sind die Mucke samt klinisch-steril eingeübter Bewegung deutlich Zeuge einer Band zweiter bis dritter Garde. Das hat wohl auch damals nur wenig Anklang gefunden. Nach siebzehn Jahren dann die Reunion im Jahr 2006. Allerdings ohne Sänger James, der im Buddhismus einen neuen Lebensstil gefunden hat. James Rivera (Helstar, Vicious Rumors) hat den Job übernommen und für den damaligen Drummer, Cliff Carothers, kam Pete Holmes (Black Symphony, WWIII). Im zweiten Teil spielt diese Besetzung auf dem „Keep It True Festival XIV“, im Jahr 2011. Natürlich ist die Qualität der Aufnahme extrem besser als das alte Material, allerdings will mir James Rivera als Shouter dieser Band nicht gefallen. Und nur ergebene Fans werden behaupten, dass die stimmliche Leistung in Ordnung war. Für mich ging etliches tonal daneben. James hatte schon bessere Tage. Dafür ist die Songauswahl zwischen alten und neuen Tracks perfekt gemischt gewesen. Der dritte, „Making Of“-Teil ist eine Mischung aus Interview (Jay Reynolds-Gitarre, ex-Megadeth, ex-Metal Church), Live-Aufnahmen vom zweiten Teil (aus einer anderen Perspektive) und Studio-Footage. Alles nur bedingt interessant.

Note: Keine Wertung
Autor: Joxe Schaefer (CD) / Steve Burdelak (DVD)


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