LAYLA ZOE, SASS JORDAN

Weert, Muziekcentrum De Bosuil, 24.09.2017

Wieder einmal führt der Weg in die Niederlande, diesmal um die kanadische Rockröhre Sass Jordan endlich mal live zu erleben. Das angekündigte Konzert in Köln wurde leider gecancelt. Dafür gibt es heute den Doppelpack mit Bluesröhre Layla Zoe. Es verspricht ein höchst musikalischer und sehr schweißtreibender Sonntagnachmittag zu werden. Nachmittag deswegen, weil der Tour Plan von Sass recht eng gestrickt ist und sie direkt nach dem Auftritt weiter reisen muss. Sehr schade, da somit auch ein Treffen am Merchstand ausfällt. Man kann eben nicht alles haben.

Sass - live - 2017 Pünktlich um 16:00 Uhr starte Sass Jordan ihr Programm mit „If You're Gonna Love Me“ vom Album Racine. Da man das Alter einer Frau allgemeinhin nicht verrät, sage ich nur Hut ab Miss Jordan. Kraftvoll wie eh und je zimmert sie ihre Songs auf die Bühnenbretter. Mit der ungestümen Wucht eines Wildpferdes rockt sich die Kanadierin durch ihr Programm. Dazu eine überzeugende Live Band im Rücken, die ihre Head bangende Frontfrau phantastisch unterstützen. Gitarrist Chris Cadell, Bassist Derrick Brady und  Schlagzeuger Cassius Pereira liefern einen exzellenten Soundteppich, der die Songs mit Wucht in die zahlreichen Ohren vor der Bühne transferiert. Die Sorge, die Sass äußert, das ob des frühen Starts keine Zuschauer kommen würden erweist sich als unbegründet. Selbst in den wenigen wirklich ruhigen Momenten, strahlt so viel positive Energie von der Bühne das die Fans es vor Begeisterung kaum fassen können. Wieder und wieder wird aber das Gaspedal durchgedrückt. Leider ging die eine Stunde viel zu schnell vorbei, und eine Zugabe war aufgrund des schon erwähnten Terminplans leider nicht drin.

Setlist: If You're Gonna Love Me, Who Do You Think You Are, You Don't Have To Remind Me, Mobile Again, I Think I Love You, Damaged, Cry Baby, High Road Easy, Make You A Believer, Stop Dragging My Heart Around, So Hard

 

Layla - live - 2017- 2Nach kurzem Umbau geht es jetzt weiter mit der ebenfalls aus Kanada stammenden Urgewalt des Blues, Layla Zoe. Und die legt auch direkt mit Volldampf los, hier werden heute keine Gefangen gemacht. Sie ist ein wahres Urviech auf der Bühne, selten erlebt man solchen Groove live. Ich sehe jedenfalls keinen, der nicht im Bahne der rothaarigen Vollblutfrau ist. Großartig auch ihre Begleitband, die mit Jan Laacks an der Gitarre, Christoph Hübner am Bass und Claus Schulte am Schlagzeug einmal mehr zeigt, wie geil dies Musikrichtung sein kann. Layla spielt mit den Stimmungen und versteht es, das Publikum ohne echte Atempause, von einem Highlight ins nächste zu stürzen. Selbst die ruhigen Nummer erfordern immense Konzentration auf das Geschehen auf der Bühne, man will förmlich den Schweiss der Musiker in sich aufsaugen, in der Hoffnung ein Fünkchen von dieser unbändigen Kraft in sich aufzunehmen. Immer wieder erzählt Layla Geschichten aus dem Leben, und man glaubt sie ihr alle. Diese Frau ist einfach authentisch, alleine ihr Spiel mit dem Publikum fasziniert ein ums andere Mal. Berührungsängste sind ihr scheinbar vollkommen fremd, und so sind wir auf einer Reise durch emotionsgeladene Texte, gefühlvolle Soli, einem treibenden Bass und atemberaubender Percussion. Keine Frage, dass hier eine lautstark geforderte Zugabe nicht ausbleiben darf. Und die wurde in Form von dem Jimi Hendrix Cover "And The Wind Cries Mary" und einer extra langen Version von "Rock And Roll Guitar Man" gerne gegeben.

Wieder mal ein Super Konzert in dieser tollen Halle, mit phantastischem Sound und geilem Licht.

Setlist: Backstage Queen, Run Away, Sweet Angel, Workhouse, Pull Yourself Together, A Good Man, Why You So Afraid, Never Met A Man Like You, And The Wind Cries Mary, Rock And Roll Guitar Man



Autor: Pistol Schmidt - Pics: Steve Burdelak