AV PROJECT - THIS CENTURY


Label:CASKET
Jahr:2010
Running Time:37:58
Kategorie: Neuerscheinung
 

Rock aus Italien? Kein Problem. Aber die Ankündigung behauptet, Sänger und Keyboarder Alberto Venturini hat Eltern, die beide Opern-Sänger sind. Na und? Das merkt man am Gesang des Barden zu keiner Zeit. Er ist auch Gesangslehrer. Arme Schüler, kann ich da nur sagen. Und irgendwie sind aller Mitstreiter dieser Formation angesehene Absolventen irgendeiner musikalischen Institution. Aber warum klingen die Songs dann so banal? Schon der Opener und Titeltrack ist ein lasches Stück Metal, das die Frage aufwirft, warum so etwas aufgenommen werden muß. "Memories" hat wenigstens etwas Pfeffer im Arsch und einen würdigen Refrain um sich Melodic-Rock-Song zu nennen. "This Is A Love Song For You", die Piano Ballade, ist so cheesy und billig, dass sich selbst mir als altem Poser der Magen umdreht. Das Gitarren-Solo, uramerikanisch und filigran, kann an dieser Stelle gerade noch das Gröbste retten. Doch es sind leider die balladeskeren Töne die es dieser Band angetan haben. "Eyes Of May" ist wieder 08/15 Soft-Rock einer Schüler-Band. Gut gemeint, aber dressßig Jahre zu spät. Und es sind wieder die Solo-Exkurse des Gitarristen, Jonathan Gasparini, dem ich an dieser Stelle mal ein dickes Lob aussprechen muß, der den Karren aus dem Dreck zieht. Mit "I Want To Believe" wollen die Burschen es mal richtig krachen lassen. Geht nach hinten los. Ein cooles Riff reicht da nicht. Ohne weiteren Kommentar. Und da wird es wieder ruhig. "Love Me Tonight" jagt mir Schauer des Grauens über den Rücken. Auf "Speed" entdeckt man die Neigungen sich an Rhapsody zu versuchen. Das sollte man tunlichst lassen. Eunuchen-Gejaule in Billigform ist noch besser als das hier. Und weil es noch nicht genug klischeebelastete Balladen gab, hier "Living". So traurig und so unnütz. Zu viel des Guten? Natürlich nicht. Mit der Power-Ballade "Everyday", mit dem schiefsten Refrain, den ich jemals von einem Gesangslehrer vernommen habe, verabschiedet sich die Band. Übrig bleibt lediglich Fronter Alberto, der ein Instrumental-Stück, "S.F", zum Besten gibt. Natürlich als Piano-Ballade mit Hörnern. Gut, dass es wenigstens nur neun Lieder gab.

Note: 3 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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