BANG YOUR HEAD FESTIVAL 2017

Balingen, Messegelände, 13.07.2017 - 15.07.2017

Seit Jahren bespreche ich in diesem Vorwort, das Für und Wider des Bang Your Head Festivals. Und eigentlich interessiert das kein Schwein, haha. Man sollte trotzdem immer ein paar negative oder positive Dinge erwähnen. Das gehört einfach dazu. Hier bediene ich mich meist an Zitaten von Menschen, die um uns rum in Konversationen verwickelt waren und die Gründe bestehender Umstände wussten, vermuteten oder spekulierten. Ganz wichtig in diesem Jahr für fast alle Gäste: es gab weder "Coca Cola", noch deren anderen Firmenprodukte wie "Fanta" (anscheinend ganz wichtig zum Mischen) oder "Sprite". Anscheinend wurden Lizenzen nicht verlängert und Veranstalter Horst Franz griff auf eine, mit einem „Bang Your Head“ Label beklebte Substanz zurück, die eher nach Aldi`s "River-Cola" mundete. Nur der Preis war genauso teuer, wie das echte Produkt. Vielleicht nicht so gaaaanz fair. Ansonsten eher das Übliche: ich will wieder ein Zwei-Tages Festival, manche Bands sind schon zu oft hier gewesen (Saxon), der Camping-Platz ist zu weit weg, das Essen ist schlecht, nicht abwechslungsreich (wo ist Kelly Rosenberg mit seinen Grillspießen eigentlich geblieben?) und natürlich zu teuer, warum spielen Hallen-Acts und die auf der Außenbühne deckungsgleich und vor allem, wie sollen alle in die Halle wenn sie voll ist??? Gerade die letzte Frage sticht immer wieder hervor. Ansonsten: „same procedure as always“. Und danke, Ines und Horst, das wir wieder dabei sein durften.

 

Tag 1, Donnerstag, 13.07.2017

Bang Your Head - live - 2017 - KillcodeDen Opening Spot für das diesjährige Bang Your Head Festival, konnten sich die New Yorker Killcode angeln, die im letzten Jahr, zumindest Chef Horst Franz, beeindrucken konnten. Ich selber fange mit den Amis ganz neu an und war direkt begeistert. Einen derart starken Act sofort am Anfang setzte die Latte ziemlich hoch. Killcode sind lässig und cool und rocken dennoch richtig ab. Das hat man selten. Mittlerweile haben die Jungs mit „The Answer“, ein gelungenes Song-Package parat, dass uns gekonnt um die Ohren gewetzt wurde. Sie verbreiteten eine gelungene Mischung aus Metal und modernem Rock, gepaart mit Southern-Lynyrd Skynyrd Sound und ihr Fronter (Monster Magnet Sänger-Lookalike) Tom Morissey, flaniert die Bretter mit einer Leichtigkeit die ihresgleichen sucht. Dabei setzt er seine Vocals gekonnt in Szene und weiß das Publikum mitzureißen. Da ließ das Publikum, relativ zahlreich um 11:30 Uhr vor der Bühne, sich nicht lange bitten. Die Stimmung bekam ihren ersten Rausch. (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - ChrystalAuch die Band Crystal Viper, mit ihrer charmanten Fronterin Marta Gabriel, hat diese süddeutschen Bretter bereits beackert. In einer derart großen Metalrunde, ist es immer wieder schön, mal ein weibliches Gesicht zu finden. Insbesondere wenn die Leistung stimmt. Für mich persönlich gehören die Polen nicht zu meinen Favoriten aber ihr Material haben sie ordentlich drauf und werden von seitens der Fans ziemlich gut abgefeiert. Somit ist klar, dass die Symbiose zwischen Band und Publikum auch heute stimmte. Derweil hielt sich ebenso das Wetter und die ersten Biere machten die Runde. Heute galt es das langerwartete Album „Queen Of The Witches“ zu promoten, das die Fans vor der Bühne bereits gut drauf hatten. Crystal Viper…immer ein gelungener Garant, für den kleinen Hunger zwischendurch. (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - Toxik1985 umbenannt! Aus Tokyo wurde Toxik. Da fing das Business für die progressiven Thrasher gleich richtig an. Drei Jahre sollte es noch bis zur ersten Veröffentlichung dauern um im folgenden Sommer war mit Releases schon Feierabend. 1992 war die Auflösung und seitdem zumindest 2013 die letzte Reunion. Für das neue Album hat die Zeit wohl immer noch nicht gereicht aber die EP „Breaking Class“, macht derweil die Runde. Natürlich waren hier alle Old-Scholler gespannt, wie die Amis abliefern würden. Arschtight!!! So viel kann zumindest ich behaupten. Das scheint das Publikum anders gesehen, beziehungsweise gehört zu haben, denn mit Applaus gab man sich  etwas geizig. Klar, viel kannten die Band und deren Material nicht und ihre Songs erschließen sich nicht zwischen Tür und Angel. Vielleicht beim nächsten Mal. Mit Glück ist dann auch der Sound besser. (Dagmar Hegger)

 

Bang Your Head - live - 2017 - GloryhammerGloryhammer hatte ich bis letztes Jahr auf der Full Metal Cruise IV ehrlich gesagt nicht auf dem Schirm. Wir saßen gemütlich am oberen Pooldeck, als sie zu spielen begannen. Ich war von diesen Klängen sofort begeistert und ging nach vorn, um von oben die Band anzusehen. Was ich erblickte, hat mich erst mal verwundert. Superhelden, lange Kutten, et cetera. Ihr kennt das ja. Auf jeden Fall war ich begeistert und habe mich sehr auf dieses Wiedersehen gefreut! Die Verkleidung ist ungewöhnlich, aber sie verkörpern damit auf der Bühne, voll die Helden aus ihren Songtexten! Diese Fantasy-Melodic-Power-Metal  Kombination, liebt oder hasst man. Gegründet von dem Alestormer Christopher Bowes, kommen alle bis auf Thomas Winkler aus den UK. Schlagzeuger Ben Turk, Gitarrist Paul Templing sowie Bassmann James Cartwright. Als der einunddreißigjährige, Schweizer Sänger Thomas Lazlo Winkler die Bühne betritt, zum Lateinischen Singsang von „Infernus Ad Astra Rise Of The Chaos Wizard“, bricht kurz darauf das kraftvolle Inferno aus! Das Publikum ist direkt dabei, denn kaum einer kann sich dieser Energie entziehen. Genauso powermäßig geht es weiter mit „Legend Of The Astral Hammer“, wobei Thomas gekonnt den großen Hammer auf der Bühne schwenkt und viele Fans ebenfalls mit aufblasbaren Hämmern und Schwertern, die Hände in die Luft ragen. Es folgen viele Klassiker aus den ersten beiden Alben „Tales From The Kingdom Of Fire“ und „Space 1992: Rise Of The Chaos Wizard“ .Spätestens bei Lied Nummer Acht, als Thomas Winkler ruft:“ Who am I?“, wird dem letzten klar: wenn er die Bühne betritt ist er „Angus McFive „!!! Und diese Antwort bekommt er auch im Chor. Während der ganzen Show kämpft er ständig gegen böse und unsichtbare Mächte. Danach kommt eines meiner Lieblingslieder: „Universe On Fire“, um bald darauf die Show sehr episch, beinahe ruhig und trotzdem kraftstrotzend mit „The National Anthem Of Unst“, enden zu lassen. Mit viel Hoots für die Fans. Übrigens gab es für die Jungs Backstage noch etwas ganz Besonderes: All ihre Hosts waren als Einhörner verkleidet!! Passend für „The Unicorn Invasion Of Dundee“. In diesem Sinne : HOOTS!!!!

Playlist:“Infernus Ad Astra Rise Of The Chaos Wizard“, Legend Of The Astral Hammer“, „Hail To Crail“, Questlords Of Inverness“, „Magic Dragon“, „The Hollywood Hootsman“, Angus McFive“, „Universe On Fire“, „The Unicorn Invasion Of Dundee“, “The National Anthem Of Unst“ (Katja Schulz)

 

Bang Your Head - live - 2017 - Orden OrganMit Orden Ogan ist das so eine Sache: zum einen sind sie ziemlich gut und professionell, zum anderen einfach überpräsent. Das scheint einige noch nicht zu stören aber es macht bereits die Runde. Immerhin hat man den „In“-Piraten-Look abgelegt und bekleidet sich nun, passend zum neuen Longplayer, „Gunmen“, im Westernstil. Na ja, auch nicht gerade neu. Die große Anhängerschaft zittert bereits vor der Bühne und genießt den Aufbau und das Intro, bevor Lead-Gitarrist Tobi Kerstin übergrinsend sein erstes Riff ballert. Dann kommt die gewohnte Show Melodic-Metal die zwar gut intoniert wird aber meines Erachtens recht steril wirkt. Da gehört mehr Pfeffer auf die Bretter. Aber das Publikum feiert ihre Helden ohne Abstriche und das alte, sowie neue Material bleiben sich in der Ausrichtung treu, so dass auch nichts in die Hose geht. (Dagmar Hegger)

 

Bang Your Head - live - 2017 - SlaughterDie Amis Slaughter stehen seit gefühlten einhundert Jahren auf meinem Speiseplan. Bis auf ein Meet und Greet bei HMV in Toronto, Anfang der 90er-Jahre, konnte mein Bedarf live nicht gedeckt werden. Und jetzt machte ich mir nach zu viele enttäuschten Reunions, nicht allzu viel Hoffnung. Und wenn ich ganz ehrlich zu mir selber bin, dann muss ich den Auftritt in zwei Kategorien teilen. Die Band selbst drehte völlig durch und war immer in allerbester Form. Was hier teilweise komplett abgedreht durch Gitarrist Jeff Blando oder eher lässig/cool durch Drummer Zoltan Chaney, präsentiert wurde, war fast schon das Bestes was wir auf dem diesjährigen Festival erleben durften. Auch Basser Dana Strum stellte sich nicht hintenan. Herr Slaughter selber konnte jedoch nur anfänglich mit seiner Voice begeistern. Das hielt gerade mal drei Songs und dann ging es stimmlich bergab- Schön, dass man Band und Publikum mit Singen beschäftigen kann. Auch showmäßig war Mark recht lahm. Das hätte ich nach dem aktuellen Soloalbum „Halfway There“, gar nicht vermutet. Zudem fehlte in der Setlist mein Lieblingstrack, der Überflieger „You Are The One“. Fazit: die Band hat alles richtig gemacht und Mark Slaughter darf sich das nächste Mal ruhig ein bißchen mehr anstrengen. (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - EclipseAuf die Schweden Eclipse, die als erste Band am Donnerstag in der Halle spielten, war ich sehr gespannt und wurde nicht enttäuscht. Die Jungs kommen sympathisch rüber, haben Spaß an ihrer Musik und es ist richtig Bewegung auf der Bühne. Unter den Anwesenden gab es etliche, die vorher noch nichts von dieser Formation gehört hatten, aber die Energie von Sänger Erik Mårtensson hat sich auf das Publikum übertragen. Sein sehr guter melodischer Gesang und die rockige Gitarrenarbeit haben auch Ersthörer mitgerissen. Es gab keine Ausfälle – nur ein Hit nach dem anderen. Die Stimmung war dementsprechend super und die Band wurde gefeiert. Eclipse präsentierten zu meiner großen Freude auch viele Songs ihres aktuellen Albums „Monumentum“, unter anderem „Jaded“, ein echter Ohrwurm. Hammer! Das war Melodic Rock vom Feinsten und mein persönliches Highlight des Tages. (Birgit Kuklinski)

 

Bang Your Head - live - 2017 - satyriconVenom fiel dieses Mal dem Zeitplan zum Opfer und Eclipse ist einfach erfrischender. Das muss man auch mal akzeptieren. Satyricon standen an. Niemand von uns ist wirklich von dieser Band begeistert aber drücken gibt es nicht. Nun ja, nach dem holprigen Anfang hätte ich nicht vermutet, dass gerade bei dieser Musikrichtung, der Kontakt zum Publikum noch so fruchten würde. Die Norweger sind natürlich düstere Vollprofis und ihr Sound passt sicherlich in einen größeren aber gut beleuchteten Club, damit die Songs mehr Atmosphäre bekommen aber man macht das Beste daraus. Fronter Satyr hat eine einnehmende Präsenz, selbst wenn man nicht mit dem Black-Metal verbunden ist. Ich habe mir sagen lassen, dass sie ihre großen Hits präsentiert haben und wenn ich sehe was vor der Bühne abgeht, kann ich nur sagen: alles richtig gemacht. (Dagmar Hegger)

 

Bang Your Head - live - 2017 - SaxonSaxon auf „Battering Ram Tour“ mal wieder beim Bang Your Head Festival. Nattürlich als Headliner des ersten Tages. Dieses Jahr schon allerdings schon zum sechsten Mal dabei. Da fanden lange nicht alle gut. „It´s A Long Way To The Top“, schallt als Intro aus den Boxen und dann legt die Band mit “Battering Ram” los. Vom ersten Moment an spürt man, das die Fünf britischen Recken, echt Bock haben und dieses Gefühl zieht sich durch den kompletten Gig. Die Formation ballert einen Hit nach dem anderen in die begeisterte Menge und Biff präsentierte sich sowohl gesanglich als auch als Frontmann in top Form. Neben dem üblichen Feuer wurde auch mal wieder der olle Eagle ausgegraben um beim Song „The Eagle Has Landed“ übern Drum-Podest zu schweben. Die New Wave Of British Heavy Metal Helden waren der würdige Headliner am ersten Festival Tag, was man vom Headliner des zweiten Tages nicht behaupten konnte, aber das nur am Rande bemerkt. Die alten Haudegen sind live immer eine sichere Bank, allerdings darf man auf Überraschungen auch nicht hoffen.

Setlist: „Battering Ram“, „Let Me Feel Your Power“, „Sacrifice“, „“Motorcycle Man“, “Power And Glory”, “Solid Ball Of Rock”, “And The Band Played On”, “20,000 Ft”, “ Dallas 1 PM”, “The Eagle Has Landed”, “747 (Strangers In The Night)”, “Strong Arm Of The Law”, “Heavy Metal Thunder”, “Wheels Of Steel”, “Crusader”, “Denim And Leather” (Hucky Heppke)

 

Tag 2, Freitag, 14.07.2017

Bang Your Head - live - 2017 - dead lordDead Lord aus Stockholm, durften den zweiten Tag eröffnen. Aber was heißt hier durften? Schließlich gehören sie seit 2012, zu den am besten gehandelten Bands unter den Newcomern. Das haben sich die Veranstalter vom Rock Hard Festival zu Herzen genommen, wo die Band fast schon ein zweites zu Hause genießt. Wie immer war vor der Bühne alles im grünen Bereich, denn man wollte die Jungs aus der schwedischen Hauptstadt nicht verpassen. Allerdings war in der Meute schnell Feierabend, fing es doch an junge Katzen zu regnen. Trotzdessen gab es ein fettes Retro-Gemetzel, samt Bass-Solo und neueren Tracks vom baldigst erscheinenden Album „In Ignorance We Trust“, dessen Material sich mit den Hits der Band gut verträgt. (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - bulletAn dem Versuch auch am zweiten Tag den Opener zu sehen bin ich leider kläglich gescheitert, aber es nützt nichts, Bullet musste einfach sein. Eine Band, die ich 2010 auf dem Bang Your Head Festival, zu ähnlich früher Stunde, zum ersten Mal sehen könnte und mich sofort begeisterte. Besonders gespannt war ich auf Gustav Hector, der seit März den Bass bei den Schweden übernommen hat. Nun ja, durchaus passend aber doch gewöhnungsbedürftig. Ein wenig Feinschliff braucht es halt noch aber er hat trotzdem einen guten Job gemacht. Ich kann es kaum glauben, dass Bullet auch schon über fünfzehn Jahre auf dem Buckel und sechs Scheiben raus haben. Es ist also kein Wunder das sich die Setlist quer durch alle Alben zieht. „Storm Of Blades“ ist ein feiner Start und bei „Heading For The Top“ schmeckt das Bier auch schon wieder. Die Band rockt dermaßen gut und bringt den doch schon gut gefüllten Pit gut in Stimmung. „Dusk Til Dawn“ lässt auch den letzten (zumindest in unserer Ecke) mitgrölen und natürlich durfte „ Bang Your Head“ auf diesem Festival nicht fehlen. Zum Abschluss fehlte nur noch „Bite The Bullet“. So kann der Tag beginnen und ich hoffe „Bullet“ beim nächsten Mal etwas später im Line Up zu finden. Verdient hätten sie es jedenfalls.

Set List: “Storm of Blades”, “Riding High”, “Heading for the Top”, “Rolling Home”, “Pay the Price”, “Turn It Up Loud”, “Dusk Til Dawn”, “Stay Wild”, “Hammer Down”, “Bang Your Head”, “Bite the Bullet”. (Markus Meyer)

 

Bang Your Head - live - 2017 - reaperNach einem entspannten Morgen im Freibad, schaffe ich es zum Glück noch pünktlich aufs Festivalgelände, für eines meines persönlichen Highlights: Steve Grimmet´s Grim Reaper. Obwohl ich mich schon seit der Bestätigung im Dezember auf die Show freute, musste man ab Januar erstmal bangen ob der Auftritt wirklich zu Stande kommt, denn Steve Grimmet musste sich aufgrund einer Infektion das Bein amputieren lassen. Es kommt aber schließlich die gute Nachricht: Grim Reaper werden kommen und in Balingen ihr erstes Konzert, seit der Beinamputation spielen. Auf diesen Gig wartete ich nun gespannt: Steve Grimmet kommt auf die Bühne und spielt mit seiner Band das Set, zwar mit Prothese, Krücken und Rollstuhl aber ansonsten so, als ob nichts geschehen wäre. Es hält ihn keinen kompletten Song in seinem Rollstuhl und er bewegt sich auf der Bühne so gut er es eben kann. Sein Gesang ist dabei großartig wie eh und je und hat seit den 80er-Jahren, nichts von seiner Kraft verloren. Seine Band übernimmt für ihn bei der Show das Rumspringen und Rumrennen und spielt dabei genauso gut wie sie es auch schon auf dem gemeinsamen Album gezeigt hat, wenn nicht sogar besser. So agiert er mit seiner Band eine Stunde lang, ein Set bestehend aus den alten Grim Reaper Klassikern, so wie natürlich auch Songs aus dem 2016 erschienen, mit seiner neuen Band aufgenommenen Album: „Walking In The Shadows“. Spätestens bei der gesanglich herausragenden Cover-Version des Ronnie James Dio Klassikers „Don’t Talk To Strangers“, ist jeder von der Performance berührt. Zum Abschluss kommt Steve Grimmet sogar noch mit Hilfe und seinen Krücken extra auf den Steg, um sich vom Publikum zu verabschieden. Ein gebührender emotionaler Abschied für eine grandiose Show. Respekt für jemanden der trotz eines solchen Schicksals einfach nur weiterrockt.  (Markus Breidohr)

 

Bang Your Head - live - 2017 - lee aaronLee Aaron und ich gehen einen weiten Weg zurück. Kennengelernt habe ich sie, als ich noch in Toronto wohnte, im Jahr 1983. Damals gab es meinen ersten Gig im Horseshoe Tavern. In den 90en feierten wir manchen Abend zusammen, bis wir uns danach aus den Augen verloren haben. Klar, Madame stellte ihre musikalische Ausrichtung um, wurde Mama und kam einfach nicht mehr in unsere Gefilde. Nun ist sie zurück, die Metal-Queen aus Kanada aber leider mit einem Album das ich selbst mit Nostalgie-Wert, nicht so toll fand. „Fire And Gasoline“, ist einfach nicht das Niveau, das ich von der Canuck-Lady gewohnt bin. Klar, das mich diese Songs von der heutigen Setlist, nicht so zum ausflippen brachten. Dann schon eher die Klassiker („Watche Do To My Body“, „Sex With Love“) mit denen ebenso wenig gegeizt wurde. Überraschenderweise war Lee stimmlich in top Form und auch showmäßig war alles beim alten. Ihre Band hatte die Musik im Griff und bot ihr eine coole Unterstützung. Natürlich waren hier heute alle und immer schon Lee Aaron Fans und gaben auf dem Asphalt, bei wieder besserem Wetter Vollgas. Welcome back! (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - Riot VEinen gewohnt souveränen Auftritt, legten Riot V auf die Bretter in Balingen. Allerdings ist die Bühnenpräsenz sehr statisch. Aber das wird durch erstklassige Musikalität ausgebügelt. Todd Michael Hall ist ein toller Sänger und das Gitarren Duo Mike Flyntz und Nick Lee, ist für den einzigartigen Riot-Sound verantwortlich. Das Publikum honorierte jeden Song mit lautem Beifall und Riot, Riot – Rufen. Der Vorteil dieser Formation ist, dass sie, insbesondere mit Fronter Todd, einem absoluten Orkan am Mikrophon, noch genauso hungrig wirken, als zu ihrer Hochzeit. Da konnten in diesem Jahr allzu viele Bands mithalten. Energie, Power und Präsenz ist die Antwort, damit man mal wirklich in den Hirnrillen der Zuschauer hängenbleibt, die diese Amis sich seit geraumer Teit auf ihr Banner gesprüht haben. Der Sympathiefaktor macht den Rest. Ich kann jedem nur empfehlen sich die Band mal auf einer Club Tour anzuhören. Es lohnt sich.

Setlist: „Ride Hard Live Free“, „Flight Of The Warrior“, „Don´t Hold Back”, “Johnny´s Back”, “Road Racin´”, “Bloodstreets”, “Take Me Back”, “Swords And Tequila”, “ Warrior”, “Thundersteel” (Hucky Heppke)

 

Bang Your Head - live - 2017 - magnumDie alten Götter Magnum kämpften mit so ziemlich jedem Problem, dass man als Liveband haben kann: schlechtes Wetter, ein Sänger (Bob Catley), der heuer keinen Ton vernünftig halten konnten und eine Backing-Band, die so stoisch ist, wie mein alter Klassenlehrer, wenn er die Fünfen, nach einer Klausur verteilte. Dabei haben die Briten eine Palette an Songs in ihrem Repertoire, für das so mancher Act töten würde. Zudem gesellten sich treue Fans an die Bühne, die einfach alles schlucken. Muss es auch geben. Ich selber empfand einige Stücke sogar als langweilig, weil man bei einem solchen Festival einfach ein paar mehr große Kracher parat haben muss. Man spielt schließlich nicht vor seinem Wunschpublikum. Magum bleiben für mich eine Hallenband und sollten aber langsam daran denken Gas zu geben oder sich auf Studioalben zu begrenzen. (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - krokusKrokus, die ewigen Schweizer AC/DC-Soundalikes, gehören zu den Bands, die live einfach nichts falsch machen können und auf jedem normalen Festival Akzeptanz finden. Hier in Balingen haben sie eh immer leichtes Spiel. Zumindest bis dato. Aber allmählich machen es sich die rockenden Urgesteine zu einfach. Da wuppert ein Cover-Track nach dem nächsten durch die Boxen und nimmt mir meine ganze aufgestaute, gute Laune. Jungs, ihr habt massig geile, eigene Lieder. Nur Mut! Mit „American Woman“, von den Kanadiern The Guess Who, „Rockin´ In The Free World“, auch von einem Kanadier, natürlich Neil Young, sowie „Mighty Quinn“ (Manfred Mann), war ich endgültig bedient. Da konnte man mit der sympathischen Show, meine Meinung auch nicht mehr rumreißen. Für den nächsten Auftritt im Schwabenländle und der kommt bestimmt, bitte ein wenig mehr Fantasie, sonst gibt es den richtigen Verriss. (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - rose tattooSchon im Vorfeld war herauszuhören, dass sehr viele Metaller ausschließlich wegen Rose Tattoo nach Balingen gekommen waren und keiner wurde enttäuscht. Auch wenn leider nur noch Angry Anderson vom Original Line-Up, übrig geblieben ist, es wurde eine geile Show. Der kleine Australier hatte vom ersten Ton an die Fans auf seiner Seite, „Out Of  This Place“, „Assault & Battery“, machten den glorreichen Anfang.  Obwohl es angenehm warm war, hatte ich Gänsehaut und so blieb es so bis zum letzten Ton. Die vier Musiker die Angry um sich geschart hatte, waren keinen Deut schlechter als die Original-Besetzung. Dazu natürlich die geile Röhre von Kopf und Aushängeschild…das hat was. Einfach Rock ´n´ Roll pur und an diesem Tag nicht nur für mich der eigentliche Headliner. Beim letzten Song „ Nice Boys (Don´t Play Rock´n´Roll“), tobte die Meute und wollte die Band gar nicht von der Bühne lassen. Dieses Stimmvolumen hätte ich Mister Anderson, nach der Krampenshow vor einigen Jahren in Köln (mit Gun Barrel im Vorprogramm) gar nicht mehr zugetraut). Klar gab es Sprit für zwischendurch aber der mann von Down-Under, war nicht völlig mit überlaufender Leber auf die Bretter gekommen. Wäre geil Rose Tattoo noch mal auf einer Club Tour zu sehen, es lohnt sich.

Setlist: „Out Of This Place“, „Assault & Battery“, „Tramp“, „Who´s Got The Cash”, “Juice On The Loose”, “Rock´n´Roll Outlaw”, “The Butcher And Fast Eddy”, “One Of The Boys”, “Bad Boy For Love”, “Rock ´n´ Roll Is King”, “Branded”, “Scarred Of Life”, “We Can´t Be Beaten”, “Black Eyed Bruiser”, “Nice Boys” (Hucky Heppke)

 

Bang Your Head - live - 2017 - vince neilWelcher Poser hatte nicht vorher einen Harten in der Hose, weil er sich seit der Ankündigung auf Vince Neil freute. Klar, der Mann ist nicht mehr Gott an der Stimme. War er eh nie. Aber was sich hier, mit allen Schikanen darbot sprengte jeden erträglichen Rahmen. Eins vorweg…das war bislang der schlechteste Auftritt, den ich von überhaupt irgendeinen namhaften Act gesehen habe. Und das soll seit 1986 (als Rezensent) etwas heißen. Zuspätkommen macht als Profi nicht wirklich guten Eindruck. Es sei denn man heißt Mariah Carey und ist eine Zicke. Vince nahm sich erst mal circa fünfzehn Minuten raus. Dann trällert die stimmliche Mickey Maus vier Liedchen und verschwindet in die Pause. Der ehemalige Mötley Crüe Fronter war weder fest in Sachen Lyrics, noch gab er nur einen Cent für Bühneneffekte aus. Und wo waren die Krankenschwestern. Bis auf ein pfiffig gekleidetes Girl, das ab und zu Backing-Vocals hauchte…Ebbe. Rettung kam in Sachen Slaughter (ohne Sänger), als Begleitband. Dumm nur, das sie als Vince pausierte, das gleich, lange Cover-Jam-Instrumental boten, was man selbst in die eigene Setlist des Vortages eingepflegt hatte. Wurde für diesen Mann wirklich Geld ausgegeben? Natürlich gab es ein paar Standard-Kracher der alten Stammband. Obschon ich gerne ein paar von den Solo-Hits gehört hätte aber das eh schon schmale Publikum, dünnte sich immer mehr aus. Frecherweise geht der Headliner auch noch zehn Minuten eher von der Bühne. So war nach, sage und schreibe acht Tracks (ohne das Slaughter-Medley), der Fisch gegessen. Veranstalter Horst Franz kam empört auf die Bühne und zog vom Leder, was nächsten Tag nach Rücksprache mit Vince wieder revidiert wurde. Schon komisch die vorgetragenen Ausreden. Man will ja die Zusammenarbeit aufrecht erhalten. Ja aber bitte nicht als Live-Act! (Steve Burdelak)

 

Tag 3, Samstag, 15.07.2017

Bang Your Head - live - 2017 - assassinHeuer begleitete Assassin uns zum flüssigen Frühstück. Das ist als Opening-Act ein anderes Kaliber als Killcode oder Dead Lord. Hier wurden keine Gefangenen gemacht und die Birne war recht schnell locker geschüttelt. Obwohl das sonst gar nicht meine Art ist. Aber dieses Jahr ist die Mischung zwischen knüppeldick und melodisch im Abgang, recht gut gelungen. Diese Formation sprang übrigens für die bereits angekündigten Paradox ein. Da ist aus Krankheitsgründen ein Strich durch die Rechnung gemacht worden. Assassin allerdings gab den gebührenden Ersatz. Die Band ist mir leider komplett unbekannt und dennoch scheppert das Material der Düsseldorfer, die sich wieder vor circa fünfzehn Jahren wiedervereint haben bündig durch die Boxen. 2016 erschien „Combat Cathedral und davon bekamen wir nebst einigen Klassikern, etwas zu hören. Ich werde diese Band im Auge behalten. (Dagmar Hegger)

 

Bang Your Head - live - 2017 - vainDie Sleaze Rocker Vain aus Kalifornien waren bereits 2014 beim Bang Your Head Festival vertreten und haben auch diesmal ihre Fans begeistern können. Von der Hair Metal Fraktion, die entsprechend gestylt direkt vor mir stand, hörte man „awesome“. Sänger Davy Vain sah aus als wäre er gerade aus dem Bett und direkt auf die Bühne gezerrt worden. Er selbst war der Meinung, es wäre definitiv zu früh, um dort oben zu stehen. Irgendwann kickte ihn dann der Kaffee in den Wachzustand. Da die Band in den 80ernvon mir nicht wahrgenommen wurde, konnte ich mir völlig unvoreingenommen einen Eindruck von ihrem Können verschaffen. Obwohl Davy Vain sich optisch nicht gut gehalten hat, lautet mein Fazit: Er kann immer noch singen und seine Mitstreiter spielen guten Glam Rock. VAIN sind nicht überragend, machen aber Spaß. Das Highlight war der letzte Song „Beat The Bullet“ von ihrem ersten Album „No Respect“, dessen Refrain sogar ich mitsingen konnte. (Birgit Kuklinski)

 

Bang Your Head - live - 2017 - ravenAls nächstes freute ich mich auf ein Power Trio, das schon seit den 80er-Jahren, die Metal Szene mitgeprägt hat: Raven. Die Band wurde von den zwei Brüdern John und Mark Gallagher gegründet und1988 stieg der Pentagramm Schlagzeuger Joe Hasselvaner ein, der bis heute auch dabei geblieben ist. Jedoch als sie auf die Bühne kommen fällt auf, dass der Drummer eigentlich doch viel zu jung ist, um schon seit den 80ern mit Raven unterwegs gewesen zu sein. Nach dem ersten Song verkündet John Gallagher: heute sind sie nur mit zwei der drei Ur-Alt Mitgliedern unterwegs. Joe Hasselvander fällt die Tour über leider wegen akuter Krankheit aus. Den Ersatz macht der Kill Ritual Mann Dave Chedrick. Auch wenn es schade ist, dass Joe nicht dabei ist macht Dave seine Sache gut. Raven spielen ein souveränes Set aus Songs ihrer neuesten Platten und natürlich wie erwartet einiger Klassiker wie zum Beispiel „Hell Patrol“ oder natürlich „Rock Until You Drop“. Sie haben zwar am Anfang das Problem das John Gallaghers Gesang zu leise ist und von seinem Bass übertönt wird, aber das ist auch schon nach dem ersten Song geregelt. Während der Show merkt man schnell: auch wenn John Gallagher der Frontmann ist, sorgt Mark Gallagher während des Sets für die Lacher des Publikums. Schon sein Outfit mit einem Arm voller Schweißbändern und einem Muscle Shirt, das für den Oldie-Bierbauch definitiv nicht gedacht ist, zielt er ins Treffsichere. Aber auch während des Auftritts zieht er immer wieder mit Grimassen oder spielt mit der Zunge an Johns Bass. Er ist eben der geborene Showman. So kriegt man eine Stunde lang Spaß und Energie pur geliefert und vergisst das dort doch eigentlich einer fehlt. Die Show wird abgeschlossen durch den Klassiker von Steppenwolf, der sich immer wieder gut als Motto eignet „Born To Be Wild“. Genau so sind die Jungs von Raven. Auch nach über vierzig Lenzen im Geschäft, immer noch wild unterwegs. (Markus Breidohr)

 

Bang Your Head - live - 2017 - diamond headGleich mehrere New Wave Of British Heavy Metal- Helden, beehren uns dieses Jahr beim Bang Your Head Festival. Neben Raven, Saxon, Demon und Venom auch Diamond Head, die schon vorher großes Aufsehen durch ihre letzte US-Tour erzeugt haben. In der Besetzung von Nick Tart („Vocals“), Brian Tatler (G“uitar“), Adrian Mills („Guitar“), Eddie Moohan „Bass“) und Karl Wilcox („Drums“) entern sie die Bühne. Davor ist es schon gut gefüllt. Während sie mit einem guten Start mit „Wild“ und „Borrowed Time“ in Fahrt kommen, springt leider in der Mitte des Sets nicht richtig der Funke zum Publikum über. Trotzdem wissen sie am Ende der Show mit ihren Klassikern „It´s Electric“, „Helpless“ und dem Song überhaupt „Am I Evil“ nochmal das Ruder umzureißen. Auch die Publikumsnähe der Band macht Spaß und ich denke eine zweite Chance in der Halle hätten sie auf jeden Fall verdient.

Setlist: „Wild“, „Borrowed Times“, „Bones“, “Lightning to the Nation”, “Diamonds”, “Prince”, “Heat”, “Shoot”, “It´s Electric”, “Helpless”, “Am I Evil”. (Thilo Zettler)

 

Bang Your Head - live - 2017 - vicious rumorsNachdem ich den Mann hinter Viciours Rumors, das einzig konstante Mitglied Geoff Thorpe, schon 2016 beim Bang Your Head Festival, bei der Autogrammstunde getroffen hatte, war ich nun gespannt ihn mit seiner kompletten Truppe 2017 live zu erleben. In jener hatte es vor dem Auftritt noch einige Veränderungen gegeben. So ist der Sänger Nick Hollemann ausgestiegen und der Sänger Brian Allen, der schon von 2009 bis 2013 bei der Truppe war, ist zurückgekehrt. Außerdem hat Geoff Thorpe sich mit Gunnar DüGrey, einen recht jungen aber innovativen Gitarristen mit ins Boot geholt. Ich war also gespannt wie dieser sich in den Bandsound einfügen würde, denn es gab ja schließlich bisher keine Aufnahmen mit ihm. Als die Formation auf die Bühne kommt ist recht schnell zu erkennen, wer hier der Mann hinter dem Projekt ist. Locker, lässig kommt Geoff daher, mit Kopftuch, Baseballcap und dazu einer Sonnenbrille. Er wirkt wie der Macker schlechthin Das sei ihm aber auch vergönnt, schließlich hält er diese Power Metal Truppe seit den 80ern am Leben. Gunnar der mit dem erfahrenen Vicious Rumors Leader Geoff zusammenspielt, muss er sich auf keinen Fall hinter ihm verstecken. Obwohl Thorpe schon ein paar Jahre mehr Erfahrung hat und länger dabei ist, spielen beide auf einem hohen Niveau und ergänzen sich hier in ihrem Sound. Vicious Rumors  ist eine von Umbesetzungen geplagte Band, doch hoffe ich nach diesem Konzert, dass die Kombination, dieser beiden Gitarristen länger bestehen bleibt. Brian Allen versteht es dabei als Sänger den beiden ihre Zeit zur Gitarrenarbeit zu lassen und weiß wann er gebraucht wird. Seine Stimme ist grandios und ich kann verstehen warum es Geoff, nach dem Ausstieg von Hollemann ein Anliegen war, diesen Sänger wieder zurückzuholen. Die drei spielten, unterstützt durch ihre eher im Hintergrund gehaltene Rhythmusgruppe, bestehend aus Larry Howe (Schlagzeug) und Tilen Hudrap (Bass), durch Klassiker der ersten vier Alben und Songs aus dem ersten gemeinsamen Album mit Brain Allen (Razorback Killers). Die Stunde ging wie im Flug vorbei. (Markus Breidohr)

 

Bang Your Head - live - 2017 - dokkenDokken, will heißen, Don Dokken und seine Mannen waren die zweite große Enttäuschung des Jahres. So lieblos wie der Fronter seine Hits präsentierte, geht gar nicht. Sechs…setzen! Don sprach fast ohne Akzentuierung seine Texte und konnte sich mit keiner noch so leichten Höhen an Screams und Shouts anfreunden. Eine glatte Null-Leistung. Keine Ahnung warum es hier teilweise frenetischen Jubel gab. Da braucht man sich nicht wundern wenn mancher Star es nicht mehr für nötig hält abzuliefern. Mut Hut und Brille verdeckt, bewegt sich Don kaum einen Millimeter auf der Bühne. Das ändert sich auch kaum als er sich seine „coolen“ Utensilien entledigt. Auch wenn die Beiträge an Songs hochkarätig war, kommt kam hier keine Freude auf. Kein Wunder das mir die Worte für ein längeres Livereview fehlen. Wenigstens war die Band um einiges besser drauf. Lieber Horst…erspare uns diesen uninteressierten Tuppes in Zukunft. Da haben wir hierzulande, selber genug bessere Pferde im Stall. Jung und hungrig! (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - kataklysmKataklysm gehören zu den Acts, die mich nie wirklich interessiert haben. Natürlich sind weit entfernt von schlecht aber ihr Sound zündet bei mir so gar nicht. Und das obwohl sie Kanadier sind, haha. Ungewöhnlich in ihrer Form der Kompositionen, beschreibt die Band wohl am besten. Und das spiegelt sich live natürlich wieder. Die Death-Metaller aus dem französischsprachigen Montreal, führen einen Schlagzeugstil, der sich „Northern Hyperblast“ nennt. Aha! Nun zumindest haben sie sich damit einen Namen gemacht und gehören zu den großen Acts des Genre. Die Canucks haben zumindest mit Unterstützung des brachialen Sounds alles richtig gemacht und lassen sich von dem konservativem Publikum feiern. Das schafft hier auch nicht jeder! (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - unityUm 18.30 Uhr betreten The Unity, in der gut gefüllten Halle, die Bühne. Zwar ist die Band noch recht jung, doch die einzelnen Akteure bringen große Namen mit. Gegründet von Gamma Ray`s Michael Ehré (Drums) und Henjo Richter (Gitarre) kommen noch Love.Might.Kill Mitglieder Sascha Onnen (Keyboard), Stefan Ellerhorst  (Gitarre) und Jogi Sweers (Bass) hinzu. Frontmann Gianbattista Jan Manenti, oder auch kurz Gianba genannt, krönt die neue Hardrock-Melodic Metal Band, die ihr Debütalbum erst im Mai diesen Jahres veröffentlichte. Den kraftvollen Auftakt machen sie mit „Rise And Fall“ und „Firesign“. Gianba versteht es, mit seinem italienischen Charme das Publikum mitzureißen und immer aufs Neue zu animieren! Aber auch den anderen auf der Bühne, besonders Henjo Richter, sieht man an, dass sie eine Menge Spaß beim Spielen haben! Das zieht das Publikum natürlich auch mächtig an. Gegen Ende darf natürlich auch das Gamma Ray Cover „Send Me A Sign“ nicht fehlen, bei dem auch alle vor den Brettern, textsicher den Refrain mitsingen. Zum Abschluss konnten sie wohl kein besseres Lied wählen als „Never Forget Who You Are“, gefolgt vom Outro. Im Herbst könnt Ihr sie auf Tour mit Edguy feiern. Selbst Gamma Ray Frontmanm Frank Beck hat es sich nicht nehmen lassen, die Jungs vom Publikum aus zu unterstützen. Ein wirklich gelungener Auftritt! Ich hoffe sie kommen mal wieder zum Bang Your Head…aber dann auf die Außenbühne!!

Setlist: Intro , „Rise And Fall“, „Firesign“, „No More Lies“, „God Of Temptation“, „Close to Crazy“, „Calm Before The Storm“, „Killer Instinct“, „Send Me A Sign“, „Never Forget“, Outro. (Katja Schulz)

 

Bang Your Head - live - 2017 - michael schenkerUnter Michael Schenker Fest wird uns in diesem Jahr ein besonderes Schmankerl offeriert. Michael (ja ex-Scorpions, für den der es immer noch nicht mitbekommen hat), bringt alle drei Michael/McAuley Schenker Group Vokalisten auf die Bühne. Das freut den Fotografen mindestens so, wie den Fan. Obschon der normal akkreditierte Knipser keine Chance hat, dem Auftritt gerecht zu werden, da man heuer nicht das ganze Set vor die Linse nehmen durfte, wie in vergangener Zeit, der ähnliche Gig von Axel Rudi Pell und Friends. An fettes Dankeschön für diese damalige Idee, nochmals an dieser Stelle. Nichtsdestotrotz freute es mich, dass ich diesem Gig beiwohnen durfte. Ich habe Mister Schenker schon öfter live gesehen aber niemals mit meinem favorisierten Sänger Robin McAuley, der heute stimmgewaltig bei der Sache ist. Seine Hits: „Love Is No A Game“, „Bad Boys“ und „Save Yourself“. Ein König der Bühne ist Robin…ich wußte es simmer. Das ist Show vom Feinsten. Natürlich kamen vorher Gary John Barden mit seinen Hits zur Geltung und nach ihm Graham Bonnet, der alles andere als zielsicher mit seiner Stimme umgeht. Das rosafarbene Jackett macht die Sache nicht besser. Übrigens sich auch an den Instrumenten MSG-Mitstreiter zugange: Chris Glen, Ted McKenna und Steve Mann. Richtig schön ist das Instrumental „Coast To Coast“. Immer wieder ein Highlight einer Michael Schenker Show. Und der feiert gut gelaunt, perfekt im Einklang mit seinem Instrument und immer in Touch mit seinem Publikum. Das war nicht immer so. Am Ende des Sets ist man sich sicher, etwas ganz Besonderes erlebt zu haben. Zu Recht! Schließlich war man hier mit Klassikern des Meisters, egal aus welcher Band, nicht gerade geizig. Mit „Doctor Doctor“ wurden wir natürlich, völlig durchgeschwitzt entlassen. (Steve Burdelak)

 

Bang Your Head - live - 2017 - hammerfallDer Abschluss des 2017 Bang Your Head Festivals war Hammerfall. Tolle Bühne, geile Lichtshow, viel Rauch, viel Feuer, eine spielfreudige aktive Band, enthusiastisch vom Publikum gefeiert und sicherlich ein würdiger Headliner aber sorry Leute, mich haut das nicht um Ich komme irgendwie mit der Mucke und dem ganzen Drumherum nicht so klar. Aber der Crowd hat es gefallen und sie feierten die Band ab. Allerdings muss ich sagen, dass mir Hammerfall tausend Mal besser gefallen hat als dieser quiekende Headliner Vince Neil am Vorabend. Selbstverständlich legt man ein Best-Of Programm hin und hat durch das Licht und Feuerspektakel die Showhighlights auf seiner Seite. Das wurde ganz schön warm. Dabei können die Fans der Schweden überhaupt nicht genug vom Material der bereits zehn Scheiben umfassenden Discographie, bekommen. Übrigens galt es noch immer den 2016er-Shot „Built To Last“ zu promoten, bei dem Die Skandinavier sich auf „gut Bewährtes“ verlassen haben. Hier fliegt der Hammer, hier rult der Power-Metal in gekonnter Form und wird mit Herzblut in die Seele der Anhängerschaft gebrannt. Ein würdiger Abschluss für den diesjährigen Event.

Setlist: „Hector´s Hymn“, „ Riders Of The Storm“, „Blood Bound“. “ Any Means Necessary”, “Renegade”, “Dethrone And Defy”, “Last Man Standing”, “Let The Hammer Fall”, “Built To Last”, “Between Two Worlds”, “I Believe”, “Medley To The Brave”, The Dragon Lies Bleeding”, “ Hammer High”, “Bushido”, “Hearts On Fire”. (Hucky Heppke)



Autor: Dagmar Hegger, Katja Schulz, Birgit Kuklinski, Markus Breidohr, Hucky Heppke, Thilo Zettler, Markus Meyer, Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak