HENRY METAL - SO IT HATH BEGUN


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2017
Running Time:41:37
Kategorie: Eigenproduktion
 

Binnen kürzester Zeit will sich der Kalifornier Henry Metal aufmachen, das Rockuniversum im Sturm zu erobern und legt nach seinem Debüt, zu Jahresanfang gleich noch ein paar selbst produzierte Werke oben drauf. Mir liegt mit "So It Hath Begun", der bislang letzte Output, der vom Juni diesen Jahres datiert, vor. Kritiker werden anmerken, dass man in der Kürze in der Zeit gar nicht in der Lage sein kann, mit ausgereiftem Songwriting zu überzeugen und demnach nur aus der Konserve schöpfen kann. Egal. Ich höre mir die Scheibe trotzdem erstmal an und bin durchaus positiv überrascht. Nach zighaften Ergüssen in den mannigfachen Spielarten des hoch komplexen Progrock, die ich letzter Tage leidvoll zu mir nehmen musste, kommen mir diese straighten Rocker mit einfachen Riffs und eingängigen Grooves gerade recht. Gleich der Opener "You Ain`t Nothing Yet" geht mit geradlinigen, knalligen Gitarren und simplen Beats direkt ins Ohr. Ein bisschen geklaut von Volbeat trabt "Wrist Is Pissed" flott hinterher und auch das rotzige "Butthaed Maven" mit melodiösem Refrain passt. Die tragende Ballade "Henry`s Saga" überrascht mit annehmbaren Saiten, gutem Gesang und weiblichen Backings und rast hinten raus richtig los. "God You`re So Hot" verpackt Anleihen von Guns `N` Roses und von Whitesnake in einen coolen Midtempo-Rocker, während das punkige und dumpf stampfende "Workin`For The Man" mit Synthie-Teppichen und Monstergroovern aufwartet. Zweistimmig wird "Terrible Driver" intoniert und was als Powerballade startet, geht mit simplen Licks in einen sehr modernen Rocker mit auch dunklen, metallischen Anleihen über. "Squeeze You" ist wieder so ein zwittriges Ding zwischen Alternative und Heavy Rock oder ist das doch eher poppiger Kitsch? Zum Ende kriegt Henry mit dem davon galoppierenden "The Boss Of Me" jedoch nochmal die Kurve auch wenn die hymnenhaften Zwischenteile nicht so wirklich in den treibenden Modern Metal hinein passen. Ich habe keinen blassen Schimmer, wie die anderen Ergüsse von Henry rüber kommen. Dieser Silberling ist aber absolut hörbar, dazu abwechslungsreich und stampft ordentlich daher.

Note: 6.5 von 10 Punkten
Autor: Andreas Gey


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