M.W. WILD - THE THIRD DECADE


Label:ECHOZONE
Jahr:2017
Running Time:54:27
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der Sound der 80er und frühen 90er-Jahre ist momentan wieder hoch im Kurs. Immer mehr Bands der schwarzen Szene besinnen sich zurück auf die Wurzeln und reisen musikalisch in die Vergangenheit. So auch M. W. Wild mit seinem neuen Album „The Third Decade“. Musikalisch wagt er sich hierbei an einige der größten Vertreter des Genres heran. Der Titeltrack und „Red Carpet“ erinnern an das Frühwerk der Sisters Of Mercy, auch der Gesangsstil ist angelehnt an den Godfather of Goth, Andrew Eldritch. Hier wird bewusst auf unnötige musikalische Spielereien verzichtet und sich auf das wesentliche beschränkt, was dem ganzen schonmal Pluspunkte beschert. In „Marionettes“ wird es etwas rockiger, der Rhythmus geht stärker nach vorne, jedoch ist hier kein Stilbruch zu verzeichnen und der Refrain erweist sich als sehr eingängig, spätestens nach dem zweiten Hören ist hier der Wiedererkennungswert gesichert. „Writing On A Wall“ nimmt aus dem ganzen ein wenig das Tempo heraus und kommt als besinnlich – melancholische Ballade daher. Insgesamt befindet sich das Album in guter Gesellschaft zu den Südafrikanern „The Awakening“ und anderen Gruppen, die sich auf die Wurzeln der Musik zurückbesinnen. Der poppig angehauchte Liedaufbau und die gedämpfte Stimmung der CD lassen ein Jahrzehnt wieder aufleben, welches mittlerweile als Mythos gilt. Mit der ruhigen Pianoballade „Turning Leaf“ und „Danubia“ schließt sich der Kreis. Es geht ein Werk zu Ende, auf welches ich so lange sehnsüchtig gewartet habe. Endlich geht wieder jemand unkonventionelle Wege, lässt sich nicht in die fett gefressenen Klamotten des modernen Dark Rock drängen und bringt eine Sammlung an Liedern heraus, welche eine besondere Ruhe ausstrahlen. Ein Umstand, an dem sich so manche Band ein Beispiel nehmen sollte.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Clemens Steinberg


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