BOB CATLEY - WHEN EMPIRES BURN


Label:FRONTIERS
Jahr:2003
Running Time:57:04
Kategorie: Neuerscheinung
 

Während viele Musiker, die jahrelang im Geschäft sind, mit jedem neuen Album einen weiteren Schritt in die Versenkung treten, ist Bob Catley wie ein teurer Wein: im Alter immer besser. Der Barde stolziert erhobenen Hauptes durch seine Vergangenheit und übertrumpft seine letzten beiden Werke, das Solo-Album „Middle Earth“ und das mit Magnum erschienene Opus „Breath Of Life“, um mindestens hundert Punkte. Das erste Merkmal alter Zeiten, die Fantasy-Texte, wurden nur angekratzt. Ansonsten regiert das alltägliche Leben als Brennstoff lyrischer Ergüsse. Dass diese eine hohe Qualität erkennen lassen, war nicht anders zu erwarten. Musikalisch ließ Bob sich deutlich von der Power einiger härterer Combos inspirieren. Bands wie Labyrinth, Royal Hunt oder Kamelot liefen wohl des öfteren in Bob´s Player. Da die Stimme Magnum´s sich entschieden hatte seinen alten Songwriter Gary Hughes zu beurlauben, um mit Paul Hodson zu arbeiten, gab es einige Unruhe im Fan-Lager. Doch der mutige Schritt nach vorne ist gut geglückt. Dazu zählt die Auswahl der neuen Mitstreiter an den Instrumenten. Allen voran Gitarrist Vince O`Regan, ein mir bis dato unbekannter Flitzefinger, etabliert sich filigran in die anspruchsvollen Songs und gibt ihnen den perfekten Schliff. Rasante Licks, die keine Vergleiche scheuen müssen, katapultieren Songs wie „The Prophecy“, „I´ll Be Your Fool“ (fast schon Magnum) und „Someday Utopia“ in die Stratosphäre. Doch keine Angst, der alte Fan findet genug von den üblichen Beilagen, die ein herkömmliches Bob Catley- oder Magnum-Album ausmachen. „Every Beat Of My Heart“ und „Meaning Of Love“, die beiden softeren Tracks von „When Empires Burn“, sind das Sahnehäuptchen für die gebrochene Herzen-Fraktion. Ich denke, dass es Bob mit einer dermaßen geilen Scheibe erlaubt sein sollte, seinen albernen Hut wieder rauszuholen.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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