Attonitus aus Flensburg bringen mit "Opus II – Von Lug und Trug" ihre insgesamt dritte CD und erste Labelproduktion heraus. Diese erinnert mich, vom ersten Stück „Der Ketzer“ an, spontan an eine frühe Form von Subway To Sally, ohne freilich an die großen Vorbilder heranreichen zu können (weder was das Songwriting noch den Gesang oder die Texte angeht). Zwar gibt sich Herr Vodric Kurzweyl redlich Mühe, lässt dann aber zum Beispiel bei „Der alte Ritter“ - trotz wirklich guten musikalischen Ansätzen -durch unsäglichen, emotionslosen Sprechgesang Unbehagen aufkommen und mutiert für mich zu einem Hauptkritikpunkt bei Attonitus. Die Produktion ist für meinen Geschmack durchweg zu dünn geraten. Der leidliche Gesang steht zu sehr im Vordergrund und die zahlreichen mittelalterlichen Instrumente sind allenfalls in den ruhigen Passagen identifizierbar. Schlagwerk und Gitarren mangelt es jeweils an den nötigen Eiern um die Bezeichnung „Rock“ zu verdienen.

Die Songs plätschern größtenteils dahin und packen mich nicht wirklich. Als Anspieltipps neben „Der Ketzer“ und „Der alte Ritter“ mag ich hier noch lediglich das eingängige „Laut“ und das fetzige „Skol“ erwähnen. Im Großen und Ganzen sind Attonitus nicht wirklich schlecht, aber eben auch nichts Besonderes. Gute Ansätze werden immer wieder durch allzu dünnen Gesang oder nichts sagende Texte negiert. Sollte man künftig diese Baustellen in den Griff kriegen, sehe ich da zwar schon Potential, aber so ist mir das zu unausgegoren.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Oliver Strasser

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