THE MISSION, EVI VINE

Flensburg, Roxy, 14.05.2017

Nachdem die Gothic Rock Legende um Frontmann Wayne Hussey im letzten Jahr in Hamburg einen bleibenden Eindruck hinterlassen hatte, nahm ich mit Freude die erneute Möglichkeit wahr, die Band noch einmal zu sehen, weshalb ich mich am Sonntag den 14. Mai 2017 auf den Weg an das nördliche Ende unserer Republik machte. Als Vorband war diesmal Evi Vine samt Band mit dabei.

Evi Vine - Live - 2017Die Indie Rock Künstlerin Evi Vine bot im sehr gut gefüllten Roxy eine außergewöhnliche Show. Ihre gezupften Gitarrenriffs, untermauert von einem dumpfen Schlagzeug und den gelegentlichen Keyboardeinwürfen ihres zweiten Gitarristen erschufen eine wabernde Klangatmosphäre, welche das Publikum in steigender Zahl in seinen Bann zog. Der Mix ihrer Klänge war so vielfältig, dass eine genaue Einordnung hier schlichtweg nicht möglich ist. Diese Künstlerin hat ihren ganz eigenen Klang gefunden. Gegen Ende ihres Gigs war die Halle bereits richtig gut gefüllt, was sicher nicht nur am kommenden Headliner lag.

The Mission - Index - live 2017Nach einer kurzen Umbaupause war es nun endlich Zeit für die The Mission. Etwa acht Monate waren vergangen, seit ich sie das letzte Mal gesehen hatte. Etwas fiel sofort auf: In einer kleinen und sehr gemütlichen Location wie dem Roxy in Flensburg entfaltet  sich die Musik noch einmal ganz anders als in der im Verhältnis doch recht großen Markthalle. Die Setlist enthielt neben selbstverständlichen ganz wichtigen Klassikern wie der Hymne „Beyond The Pale“ oder dem Titel „Metamorphosis“ auch einige Titel, welche recht selten gespielt werden und auch einen neuen Titel von der aktuellen CD „Another Fall From Grace“. Die Band zeigte sich auch bei diesem Konzert in absolut grandioser Verfassung und riss das Publikum bei jedem Titel mehr und mehr mit. Diese Performance war nochmal eine Steigerung dessen, was sie in der Markthalle Hamburg 2016 abgeliefert haben. Als  krönenden Abschluss gab es ein echtes Highlight am Ende: Der äußerst seltene, ursprünglich für die Sisters Of Mercy geschriebene Titel „Marian“ wurde zum Besten gegeben, was vom Publikum mit frenetischem Jubel begrüßt wurde. Die Tatsache, dass Bassist Craig Adams am Text der deutsch-sprachigen Strophe des Liedes grandios scheiterte, nahmen sowohl die Bandmembers als auch das Publikum mit großem Humor. Leider musste ich nach diesem Titel den Rückweg nach Hamburg antreten, weshalb ich die beiden letzten Zugaben nicht mehr mitbekam. Der lange Weg hat sich auf jeden Fall wieder einmal gelohnt, auch diesmal haben The Mission es geschafft, mich sowohl mit ihrer Musik als auch mit ihrer Show zu überzeugen. Kommt die Gelegenheit noch einmal, werde ich wieder da sein.



Autor: Clemens Steinberg - Pics: Clemens Steinberg