LONG DISTANCE CALLING

Münster, Gleiss 22, 28.05.2017

Der Vierer von Long Distance Calling feiert das zehnjährige Bestehen des Albums "Satellite Bay" aus 2007 und widmet der Veröffentlichung des Debüts ein Jubiläumstour mit insgesamt sieben Gigs, unter anderem in Hamburg, München, Dresden und Berlin und zum Abschluss natürlich zuhause in Münster. Ich bin zum ersten Mal im Gleiss 22, auch wenn ich am selbigen, gelegen nahe Bahnhof und der Unterführung in Richtung Albersloher Weg, schon zigmal vorbeigefahren bin. Ein wirklich netter Szenetreff mit bevorzugt Brausen und Biersorten aus der Region. Das Venue ist heute proppevoll und der Gig startet, entgegen der Ankündigung, um exakt 21:00 Uhr.

Long Distance Calling - live - MS - 2017Der Vierer, dessen Stil im instrumentalen Rock, meines Erachtens eher im Postrock mit progressiven Einflüssen und ordentlich Groove zu finden ist, legt mit einem melodischen Intro los und fragt gleich zu Beginn, ob denn jemand vor zehn Jahren auch schon dabei war. Hardcore-Fans in den ersten Reihen bestätigen das und ernten von den drei Saitenhexern David, Florian und Jan ein anerkennendes Nicken. Nach "Jungfernflug" wartet "Fire In The Mountain" melodisch aber mit harten Gitarren auf. Auch "Aurora" hat tolle Solianteile und wird von "Horizon" mit hell verfuzzten Brettern und dunklen Groovern abgelöst. Vor Schweiß tropfend und weiter das Publikum anfordernd dann "The Very Last Day" und "Swallow The Water" mit netten Mitmachteilen und Dank an die Fans. Um kurz vor 22:00 Uhr dann eine zehnminütige Pause und dann der Satellite - Part. Melodisch, schleppend aber derbe angelegt ist "Into The Black Wide Open" und dunkler auch "Trauma". Eher fett rockig mit Stoneranteilen kommte "Black Paper Plane" rüber und bei "Milgram" hat Drummer Janosch Rathmer das Intro, welches in sphärische Gitarren übergeht und richtig abgefeiert wird. "Ductus" mit Anleihen bei Pink Floyd und die bandeigene "Hymne" namens dem riffigen "Arecibo (The Long Distance Calling) werden nachgelegt, ehe das bedächtig beginnende aber mit durchaus deathlastigen Anleihen gespickte "Metulsky Curse Revisited" diesen Teil beendet. Als lautstrak geforderte Zugabe dann das ellenlange "Apparitions" und wieder viel sphärische Klänge und so leichte Andeutungen von Hanfnebel. Um 23:15 und damit nach knapp zwei Stunden Spielzeit geht dann eine beeindruckende, musikalische Performance zu Ende. Leider können die beigefügten Pics die tolle Athmosphäre nur unvollständig wiedergeben. Im Gegensatz zur Mucke ist nämlich das dürftige Rotlicht unterirdisch und dass ich nur drei Songs bei no available Light und ohne Graben machen darf, ist auch mal was Neues. Sorry Guys.



Autor: Andreas Gey - Pics: Andreas Gey