REBELLIOUS SPIRIT - NEW HORIZONS


Label:FASTBALL
Jahr:2017
Running Time:53:02
Kategorie: Neuerscheinung
 

Es gibt Bands, die verfolgen mit jedem weiteren Opus konsequent ihre Linie und verbessern höchstens ihr Niveau. Dann wiederum gibt es Acts. die entdecken sich mit jeder Veröffentlichung neu. Das bleibt es nur abzuwägen ob man mit Innovation und Einflüssen was Neues schafft oder lediglich einem Trend hinterherhechelt. Die Jungs aus Balingen, wo das tolle Bang Your Head Festival jedes Jahr stattfindet, gehören leider in die letzte Sparte. 2013 waren sie mit ihrem Debütwerk, „Gamble Shot“ noch bei Steamhammer/SPV und frönten dem Poser-Sound, wenn auch Längen nachdem der Boom wieder eingesetzt hatte. Das war trotzdem ganz passabel. Auf Tour mit namhaften Größen, wie Kissin´ Dynamite und Axel Rudi Pell konnte man den metallischeren Geflechten der Helden nicht entfliehen und baute es für den Nachfolger „Obsession“, in die Kompositionen mit ein. Das begeisterte mich wenig, denn ein Stück Identität der Band ging verloren und man ließ Melodien aufgrund von Härte missen. Wieder waren ihnen andere Bands meilenweit voraus. Mit „New Horizons“, kündigt bereits der Albumtitel, einen musikalischen Schlenker an. Und was ist gerade hip? Genau, moderner Metal und alles was mit Core zu tun hat. Bands wie Avenged Sevenfold, Five Finger Death Punch und vor allem Disturbed, die es den Süddeutschen wohl besonders angetan haben. Und ein drittes Mal hinkt man der Welle hinterher und hat an Stücken kaum Konkurrenzfähiges Material zu bieten. Nur schlechte Wiederholungen und geklaute Ideen. Zumal ist Fronter Jannik Fischer, eher der nette Junge von nebenan und kann weder mit regulärer Stimme, noch mit entfremdenden Effekten, wie in den ersten beiden Tracks, „Devil In Me“ und „Wish For“, mit einer männlichen Götterstimme, wie der von David Draiman, mithalten. Und überhaupt wird er hier höchstens schlecht kopiert. Im Übrigen sind fast alle Tracks gleich strukturiert. Ein fettes Opening-Riff Gewitter, ein verhaltener Strophenteil und dann ein schlechter Refrain. Das passt vorne und hinten nicht. Klar, noch ein bißchen In Flames einstreuen, ein paar EBM und Gothik Keyboard Intros, die ebenfalls uralter Coleur sind und…BÄMM!!!...die Truppe ist komplett vom Weg abgekommen. Das ist nicht Pathos, sondern aufgesetzt peinlich. Schade, ich mag die Jungs aber das schwindende, musikalische Selbstvertrauen wird ihnen noch mehr alte Fans kosten…und neue kaum bescheren.

Note: 5.5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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