Umlaut-Terror kann alles, vor allem dann, wenn sie im Herkunftsland eigentlich gar keine Verwendung finden. Was Blue Öyster Cult und Motörhead in den Siebzigern und Mötley Crüe und Törr in den Achtzigern vorgemacht haben, ist heute schon fast Standard. Wenn sich jedoch eine Death Metal-Band aus Mexiko Ghölem nennt, ziehen sie bei mir automatisch ihre Aufmerksamkeit auf sich. Ursprünglich waren sie von 1998 bis 2003 aktiv und veröffentlichten in dieser Zeit zwei Demos. Nur ein Jahr nach der Auflösung haben sie es noch einmal gemeinsam versucht und ein drittes Demo zustande gebracht. Obwohl die Band seitdem angeblich immer aktiv war, veröffentlichte sie nichts mehr. Bis jetzt, wo endlich ihr Debüt-Album vorliegt, auch wenn von der Urbesetzung heute niemand mehr dabei ist. Die zehn enthaltenen Tracks sind schnell und brutal, aber auch technisch anspruchsvoll, wenn auch stets straight und nachvollziehbar. Ein bisschen fühlt man sich an die Rotzigkeit von Morbid Angel oder Coffin Texts erinnert, wenn die Vergleiche auch etwas hinken. Aber auch mit südamerikanischen Death Metal-Bands, wie ihre Landsleute von Sargatanas oder Shub Niggurath können sie sich messen. Der Sound ist dünn, aber gut und stellt den gewollten Underground-Status trotz spielerischen Könnens unmissverständlich dar. Wer diabolischen Death Metal mag, der aber auch mal gut gemacht sein darf, der könnte mit Ghölem einen kleinen Kracher für sich entdecken.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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