BIONIC - MEADOWLAND


Label:ECHOZONE
Jahr:2012
Running Time:54:48
Kategorie: Non Metal
 

1995 erschien das Debütalbum noch ganz klar im EBM verankert. 2010 kam mit „Close To Nature“ das Comeback, wo man nicht genau wusste, wo die Reise hingehen wird. Auch auf „Meadowland“ sind die Songs so unterschiedlich, dass immer noch keine klare Richtung erkennbar ist. Klar, ihre Wurzeln können Bionic nicht verleugnen, aber sie sind mit der Zeit gegangen und haben ihrer Musik einige Elemente aus anderen Richtungen beigefügt. So ertönen Gitarrensamples, gepaart mit Synthiepop, die einen an Bands wie Prodigy, Frontline Assembly oder Apoptygma Berzerk erinnern. Weiterhin zeigt sich das Grundgerüst des klassischen EBM a la Front 242, dieser rückt aber zunehmend in den Hintergrund. Beim ersten Hördurchgang sind die Songs alles andere als zugänglich, der Hörer wird von einem Soundexperiment ins Nächste geworfen, durchgängiger Hörgenuss geht anders. Future Pop, Darkelektro, Hellektro, EBM es bietet sich von allem etwas, aber es wirkt wie aneinander gereihte Ideen, die nicht vollständig zu Ende gebracht werden, die Songs wirken zum Teil überladen. Das Album braucht schon einige Hördurchgänge, um die Gesamtstrukturen wahrzunehmen und sich auf die Musik einlassen zu können. Dabei überwiegen dann die instrumentellen Phasen als absolut hörenswert, da sie es schaffen, eine gewisse Atmosphäre aufzubauen. „Meadowland“ ist definitiv kein Album zum Nebenbeihören, auch Tanzflächenfüller sucht man vergeblich. Bionic haben hier einen Musikkosmos erschaffen, der für Liebhaber der verschiedensten dunklen Elektrorichtungen eine abwechslungsreiche Vielfalt bietet, aber bestimmt nicht Massenkompatibel ist.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Susanne Soer


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