PATRICIA VONNE

Dortmund, Musiktheater Piano, 22.09.2016

patricia vonneIn einer nicht ganz so schönen Straße in Dortmund, steht das alte und ehrwürdige Musiktheater Piano. Vor hundert Jahren eine Bäckerei, dann ein Gasthaus und nun ein cooles Konzert-Venue, mit einer facettenreichen Jugendstileinrichtung. Genau das richtige Ambiente für die passionierte Show der Tex-Mex Rockerin Patricia Vonne. Überhaupt bietet die Lady heute das wohl bislang beste Konzert, das ich in diesem Jahr sehen durfte. Also…bislang. Ohne Vorband geht es pünktlich um 20:00 Uhr auf die Bühne. Was sich dann an Gesang, Musik, Tanz und Showeinlagen darbietet, verschlägt mir den Atem. Patricia Vonne ist ein Vulkan an Emotionen, der im Nu ausbricht und den ganzen Abend, die Zuschauer (leider wie immer zu wenig, vielleicht hundert zahlende Gäste) fortwährend in den Bann zieht. Ihr abwechslungsreiches Programm lässt keine Wünsche offen und wir dürfen etlichen Highlights ihrer letzten Alben beiwohnen. Wenn Patricia an der Gitarre eine Ballade anschlägt, geht das Herz auf. Alle fühlen was sie singt. Das ist ganz hohe Kunst. Ethnische Momente mit Kastagnetten (samt Lehrstunde wie man sie anschlägt), Ausdruckstanz und spanischen Vocals (aber nur ab und an), bereiten eine heimliche Atmosphäre als wäre man zu einer Privatfete eingeladen. Nach circa einer Stunde gibt es eine Pause, in der sich die Lady ihren Fans widmet. Im zweiten Set spricht Madame ihre Fans immer wieder von der Bühne persönlich an und ich bin erstaunt, dass sie alle Vornamen behalten hat. „Rattle My Cage“, das aktuelle Album, steht hoch im Kurs und bietet im Verlauf des Abends durchaus genug Momente, um völlig aus sich herauszugehen. Obwohl so ganz ist das nicht richtig, denn „Viva Bandolera“ ist noch aktueller und hält siebzehn ihrer Tracks in Spanisch fest. Auf der Bühne sprüht es vor geballtem Efet, Feuer und Passion. Hier sind alle durch die Bank weg überzeugt etwas ganz Besonderes zu erleben. Natürlich bedarf es dazu einer perfekte Bandbegleitung. Ihr Partner in Crime an der Gitarre ist niemand geringerer als Robert LaRoche, der ebenfalls eine Song zum besten gibt und stets die Front abrackert. An den Drums sitzt der begabte Jan Pohl und als Basser ist Harmen de Basser (ex-Theaterplan). Er ist der ruhige Pol mit ordentlich Schmackes. Ein magisches Konzert. Patricia Vonne…wir sehen uns wieder!



Autor: Steve Burdelak - Pics: Steve Burdelak