Malta Doom Metal Festival

Siggiewi (Malta), Chateau Buskett, 21.10.2016 - 22.10.2016

logoZwar ist Malta noch kleiner als der Zwergstaat Andorra, hat aber 400.000 Einwohner und konnte ein kleines, spezielles Festival etablieren. Im Bereich des Dooms hatte und hat der Metaller viele Möglichkeiten, ein ganzes Festival seiner Lieblingsmusik zu besuchen. Diese Events sind alle etwas besonderes, wie das Doom Over Leipzig, welches wie das alte Doom Shall Rise als Location eine Kirche auffährt, oder natürlich das Hammer Of Doom Festival wegen seiner Bandauswahl. Doch diesmal berichten wir vom alljährlich stattfindenden und stetig wachsenden Malta Doom Metal Festival, das gleich in diesen beiden Kriterien sehr speziell ist und das nun zum achten Mal in dem grandios malerischen Chateau Buskett seine Pforten öffnet. Mitveranstalter Albert, als Basser noch bei Nomad Son und Forsaken aktiv und Alleinherrscher bei Sacro Sanctus (CROSSFIRE berichtete), hat sich für dieses Mal fünfzehn beachtenswerte Bands an Land gezogen, auf der Insel im südlichen Mittelmeer, in Höhe Afrikas, aufzuspielen. Es gibt nicht nur reinrassiges Doomzeug, sondern es wird bei der Auswahl der Bands analog der Doom-Regel, keine Regel zu haben, großzügig über den Tellerrand hinaus geschaut. Cool auch das Bier, das wegen seinem Namen "Fucking Hell" (ein Helles nach dem österreichischen Ort Fucking benannt) bei einigen Facebook-Usern bereits ein Begriff ist. CROSSFIRE ist stolz, das MDM präsentieren zu dürfen und übernimmt vor Ort den größten Teil der Bandansagen.

Tag 1, Freitag, 21.10.2016: Monasterium, Barabbas, Mortalicum, Bunker 66, Place Of Skulls.

monasteriumReist man mit dem Bus zum Venue, hat man die Gelegenheit, die Gegend der dicht besiedelten Insel auf sich einwirken zu lassen. Führt man sich vor Augen, dass man sich auf Breitengraden Nordafrikas befindet, ist man von mystisch beleuchteten Befestigungen wie Burgen arabischer Bauart und Hecken blühender Kakteen am Straßenrand nicht mehr überrascht. Wohl aber eher von roten Hinweisschildern "Speed Kills" und "Reduce Speed", die man doch sicher nur wegen des Festivals hier aufgestellt hat. Monasterium aus Krakau dürfen im Chateau Buskett, das mit vielen weißen Vorhängen dekoriert beeindruckt, eröffnen und zeigen als Gemeinschaft von vier Vollblutmusikern über fünfzig Minuten, wie sehr sie aufeinander eingespielt sind. Zwar gibt es die Band noch nicht sehr lange, aber drei von ihnen spielten bereits bei den Proggern Sadman Institute zusammen, die sich für Monasterium als Sänger Michal Strzelecki mit seiner voluminösen Tenorstimme dazu holten. Die gute Akustik im Buskett ermöglicht super Sound für ihren epischen Doom, dass auch der knochige Bass fett und bestimmend kommt. Obwohl mit "Into The Mountain Of Power" bereits das letzte Stück angekündigt wurde, bringen sie danach doch noch eins. Sänger Leo von Forsaken springt zu den Polen auf die Bühne und teilt sich die Vocals für ein Cover des erhabenen "Samarithan" von Candlemass. Ziemlich coole Sache und ein super Auftakt!

 

barabbasDie 'All-Saints' von Barabbas trumphen mit brachialem Gitarrensound auf und stapeln mit Shirts von Witchfinder General und Saint Vitus qualitativ keinesfalls tief. Dazu muss ihr Hüne von Frontmann als sehr kontaktfreudig bezeichnet werden, hält das Mikro in Menge und rockt mehrmals vor der Bühne mit den ersten Reihen ab. Zumindest werden seine Ansagen in französischer Sprache von einigen Besuchern verstanden, ist aber auch völlig egal, so wie hier die Sau abgeht. Es ist definitiv bloß ein Gerücht, dass das Publikum eines Doomfests angewurzelt still steht und leise ist, lasst euch da nix erzählen. Zwar werden keine Propellergeschwindigkeiten vorgegeben, aber hallo! Gitarrist Thomas, der noch bei den progressiveren Northwinds aktiv ist, die morgen hier aufspielen werden, bedient nebenbei noch ein Keyboard am Bühnenrand, aber nicht sehr oft. Die Franzosen von Barabbas sind in allen Belangen eine Bereicherung für jedes Festival!

 

mortallicumEs sind nicht viele Freunde aus Schweden hier auf Malta, doch mit Mortalicum aus Sundsvall sind es noch drei mehr. Es wird ihr zehnter Geburtstag gefeiert mit Songs wie "The Endless Sacrifice", zu denen Malta schnell warm wird. Die Prophets Of Doom bespielen mit ihren groovenden Riffs dieses Festival bereits zum zweiten Mal, sind also bei den Die-Hard Besuchern mit ihrer hellen Singstimme zu sehr tiefen Gitarren im bevorzugten Midtempo schon ein Begriff. Mit ihrem aktuellen Album "Eyes Of The Demon" aus 2015 haben die Skandinavier noch ein aktuelles am Start, mit dem das 2006 gegründete Trio abrockt. Vor der Bühne findet sich auch Barabbas-Shouter Rodolphe ein, an dem die Sounds von Mortalicum offensichtlich nicht spurlos vorbei gehen.

 

bunker 66Für die nächste Dreiviertelstunde wird es durch Bunker 66, die aus Sizilien nicht die weiteste Anfahrt hatten, wieder etwas derber. Gerade bei CROSSFIRE noch ihre aktuelle Splitsingle mit Morbo auf dem Tisch gehabt, die heute hier am Merchandise erwerbbar ist, steht nun ergänzend eine Liveperformance zur Bereicherung an. Die Italiener bollern und stampfen mit angeschwärztem Thrash nach temporeicher Motörhead-Manier los, doch gemessen an der Action vor der Bühne passiert auf ihr weniger. Sie bringen Songs wie "On The Prowl" und dem neuen "Apostles Of Death" fast statisch, doch wie heute schon zwei Absätze höher bei Barabbas erklärt, sollte der Pogo zu den Sizilianern vor der Bühne seine Fortsetzung finden. Da ist man gut beschäftigt und vergisst die Zeit.

 

place of skullsLetztendlich empfindet man es als Gast doch als angenehm, dass auf Malta die Uhren anders ticken und man es mit den angegebenen Spielzeiten etwas gemächlicher angeht. So beginnt der Headliner des ersten Abends gut eine dreiviertel Stunde später als vorgesehen. Place Of Skulls betreten um Viertel vor Eins die Bühne und der Mann mit der blauen Nickelbrille ist natürlich Mister Victor Griffin, bekannt als Gitarrist bei Pentagram. Zwar stand bei ihnen mal kurz Wino von Saint Vitus am Mikro, doch man machte als Trio weiter, indem Victor ebenfalls die Vocals übernahm. Ob man seine Hosen nun korrekt violett- oder lilafarben bezeichnet, wird bei ihrem Sound und super Lichtverhältnissen nicht lange diskutiert. Die Band aus Knoxville zeigt sich als professionelle Einheit und behebt kleine Soundprobleme selbst. Man bringt nicht viel Action, aber jede Bewegung sitzt, dass man besonders dem lockeren Basser bei seinen Posen gerne zuschaut. Das Publikum erkennt den viel gecoverten Hit der Sechziger "Don't Let Me Be Misunderstood" auch in Victors Version von Place Of Skulls, der seine Gitarre nach einer von Publikum ershouteten Zugabe direkt ins Drumkit wirft. Geiler Auftritt! Erst kurz nach zwei Uhr in der Nacht ist für heute endgültig Schluss und wir lassen uns durch Shuttlebusse zur Unterkunft fahren, welche Geschwindigkeiten schaffen, die man im Doom für gewöhnlich nicht anstrebt.

 

Tag 2, Samstag, 22.10.2016: Men Of Mayhem, Desolate Pathway, Trinakrius, Cauchemar, Mythological Cold Towers, Warhammer, Phlebotomized, Northwinds, Master, Malta Dio Disciples.

men of mayhemMit Punk- und Coreattitüde sowie einem äußerst agilen Acting eröffnen die Men Of Mayhem den zweiten Tag des Festivals. In dem Quartett zeigt sich besonders Basser Alexander auffällig posierend, doch schon im Schlussakkord des ersten Songs landet Gitarrist Sergej mit einem gekonnten Kniefall vor der Bühne. Musikalisch einen zügigen Arschtritt verpassen die Italiener den ersten Besuchern, die aber im Gegensatz zum Vortag bei ungewohntem Tageslicht in Fahrt kommen müssen. Die Turiner bringen das völlig neue Stück "Enslaving Machine" schon als zweites und Shouter Marius kann mit seiner helleren Schreistimme schon die ersten Feedbacks aus dem sich noch füllenden Zuschauerraum ergaunern. Genial der Groove in "Doomed To Life" und das komplette Monster von "Green Machine", einem Cover von Kyuss zum Abschluss. Das geht ja gut los heute ...

 

desolate pathwayIn meinem Malta-Reiseführer steht geschrieben, der Engländer habe unbestreitbar seine üblen Spuren in der maltesischen Küche hinterlassen. Im Programmheft des Festivals steht über Desolate Pathway aus London etwas anderes. Tendenzen in Richtung Candlemass, Solitude Aeternus und Sorcerer sind definitiv Geschmacksverstärker und die Band um Gründer und Gitarrist Vince von Pagan Altar ist eine Bereicherung für das MDM. Mit seiner interessant gestyleten Gitarre und fragil anmutendem Klargesang in nicht zu aufwendigem Doomsound punktet man tief in den Herzen der Doomfreunde, ebenso mit der positiven Ausstrahlung von Drummerim Mags und "Trojan War" vom nagelneuen Album "Of Gods And Heroes". Fast genauso neu ist Basser Jonathan von Iron Void, der ihre lange Suche nach einem Tieftöner bei den Londonern beendet.

 

trinakriusMit Trinakrius tritt nun schon die zweite Band aus Sizilien an. Auf der Aftershowparty im 'Kickstart' am Folgetag unterstreicht der komplett angetretene Vierer, dass man aus Palermo stammt. Die hellere und raue Schreistimme wurde nah der Übersteuerung eingestellt, die nur ein Teil der gebrachten Roughness war. Das Quartett liefert mit starkem Songmaterial den doomigen Arschtritt und hätte es gar nicht nötig gehabt, Chris Isaaks "Wicked Game" zu covern, zumal das schon viele andere verhunzt oder vermetalt haben. Danach begibt sich Forsaken Sänger Leo, wie bereits am Vortag bei Monasterium, auf die Bühne und macht erstmal zu einem zügigeren Song richtig Stimmung, die sich sofort auf Band und Audienz überträgt, dass man den Ruck spüren kann. Der Mann ist schon eine Rampensau und hier offensichtlich ziemlich beliebt, zumal Malta seine Heimat ist. Danach geht man mit "The Crying Soldier" wieder in doomigere Gefilde und beendet einen satten Auftritt, der definitiv beeindruckte.



cauchemarDie Überquerung des Atlantiks lohnt sich für Cauchemar diesmal besonders, denn sie werden zusätzlich noch beim Hammer Of Doom Festival auftreten. Wir dürfen sie hier jetzt schon sehen, und das ist gut so, soviel schon mal vorweg. Bei den Kanadiern dreht sich alles um Frontfrau Annick, heute mit einem Umhang und einem Lederrock bekleidet ist. Wie ein Altar neben ihr aufgebaut steht ein kleines Keyboard, dem sie zu Beginn ein paar Glockenschläge entlockt, bevor das Quartett mit dem neuen Song "Silver Star" ihrer nächsten EP Ärsche tritt, der übrigens überraschenderweise ohne französischem Titel angesagt wird. Der Song wurde Terry Jones (R.I.P.) von Pagan Altar gewidmet. Annick zelebriert ihren Auftritt inbrünstig, geht in die Knie, rasselt mit Ketten und variiert mit tiefer und dünner Stimme permanent mit ihrer Gesangslautstärke. Trotzdem oder eben genau deswegen lässt sich das Publikum ohne Ende mitreißen, wozu eingebaute Speedparts ihren Teil beitragen. Von Cauchemar werden wir in der Welt der metallischen Printmedien in nächster Zeit noch einiges lesen. Viel überraschender ist allerdings die Tatsache, die in Deutschland gesuchte Vinylsingle von "Night Gaunt" ausgerechnet hier auf Malta am Merchandise zu finden. Die Aufklärung ist schnell gefunden, denn die Seven-Inch erschien auf Annicks eigenem Label 'Temple Of Mystery Records'.

 

mythological cold towersWir sind alle sehr gespannt darauf, wie Mythological Cold Towers aus Brasilien live ihren Sound umsetzen. Bei der ersten heutigen Band mit uncleanem Gesang sind Synthies wohl vorhanden, haben aber keinen Keyboarder im Line-up. Allerdings auch kein Bassisten. Was noch bemerkenswert ist, auf diesem Festival finden auffällig viele SG Verwendung, Mythological Cold Towers haben gleich zwei davon. Nun hatte ja schon Toni Iommi, der das erste Doomriff gespielt haben soll, eben auch schon immer diese Gibson Gitarre. Ein diskussionswürdiger Fakt. Mit seinen Blicken gibt der grimmig schauende und gestikulativ animierende Fronthüne Samej dem Besucher sofort ein schlechtes Gefühl, wenn man nicht mitmacht. Überhaupt herrscht über dreiundfünfzig Minuten bedrückende, aber auch harmonische Trauerstimmung zu Songs wie "The Lost Path To Ma-Noa" und "A Portal To My Darkest Soul". Bleibt noch zu erwähnen, dass Phlebotomized Sänger Ben für ein Stück mit auf die Bühne kommt und eine ziemlich ordentliche Leistung abliefert. Die Antwort auf die anfängliche Soundfrage ist insoweit beantwortet, dass Samej ihren Schlagzeuger für Bass, Synthies und Drums zuständig vorstellt.



warhammerSchlimmer wird es bei Warhammer. Die einzig deutsche Band im Billing zelebriert Hellhammer Worship ohne Ende und zieht mächtig vom Leder, optisch mit wildem Acting in zerrissenen Klamotten und akustisch mit Kloppern wie "Crush The Disbeliever" und "Total Maniac". Ihr letztes Album datiert noch aus dem Jahr 2009, da verwundert es nicht, dass sie mit "Angel Of Destruction" einen neuen Song am Start haben. Cool auch, dass jeder Song angesagt wird, wie das marschierende "The Tempter Of Destruction" vom ersten Demotape 1997. Allerdings bleiben ihre Songs heute mit seichterem Sound umgeben, denn ihre gewohnte Brutalität liegt nicht offen dar, sondern bleibt mehr im Verborgenen. So gehen Warhammer heute von allen Krawallkombos auch für zarter Besaitete angenehm ins Ohr. An dieser Stelle sei auch gleich dem Mann gedankt, der in den Umbaupausen für super fette, klassische, doomige und damit absolut passende Hintergrundmusik gesorgt hat, denn jeder Song war ein Treffer.



phlebotomizedMit sieben komplett in schlichtem Schwarz gekleideten Mannen auf der Bühne legen die holländischen Urgesteine von Phlebotomized los, dem Publikum Extremprog wie Patchwork um die Ohren zu hauen. Und das ist kein leichter Stoff. Jedesmal wenn grad ein Part behagt, wird er von einem völlig anderen abgelöst. Wenn sich in ihrem Sound so etwas wie ein roter Faden durchzieht, dann ist es das synchrone Spiel von Violine und Keyboards. Für die cleanen Vocals ist ihr Basser Patrick zuständig, neben dem Gitarristen mit der Zakk Wylde Zielscheibe auf seiner Paula. Die in 1990 gegründete Band hat sich ziemlich verjüngt, zum Beispiel mit Sänger Ben, der schon zuvor bei Mythological Cold Towers mit auf der Bühne performte. Insgesamt ein sympathischer Gig, auch wenn ihre Musik auch nicht sehr flüssig reinläuft. Inzwischen mischt sich auch Master-Mainman Paul Speckmann unter die Leute und begrüßt mich am Merch. Seine Erinnerungen an das Interview mit CROSSFIRE vor zwei Jahren waren der Einstieg in ein kurzes Gespräch, in dessen Verlauf sich Paul einverstanden erklärte, zu ihrem Auftritt von mir als Pioniere des Death Metals angekündigt zu werden.

 

northwindsViel Ungewöhnliches dann bei Northwinds aus Frankreich. Auf der Bühne sind ein Basser, ein Keyboarder, ein verzichtbarer Flötist, dessen Beteiligung am Gesamtsound so fragwürdig wie ein Hard Rock Cafe in der Abflughalle des Flughafens Malta ist, ein singender Drummer und ein Gitarrist. Dabei handelt es sich um Thomas Batside von Barabbas, der hier aber seine Flying V wesentlich seichter und ruhiger spielt als bei den schreddernden Barabbas. Ihr sphärisches Doommaterial hat auch in vielen leiseren Phasen Ausdruck und Tiefe, wirkt mit etwas Prog und Folk aber auch ziemlich distanziert und dünn. Das ändert sich auch dann nicht, wenn der Flötist auf eine Hohner Melodica wechselt. Nun, für einen klassischen Oldschoolmetaller eher die Gelegenheit, etwas des konsumierten Fucking Hells zu entsorgen. Und zu meiner Linken an der Pissrinne erklärt mir dann Paul Speckmann seine Meinung dazu: Sie sind gut, haben aber kein Image. Und das wäre das wichtigste überhaupt!

 

masterDa ist an dieser Stelle doch gar kein anderer Übergang passender. Nachdem im Jahr zuvor Venom Inc. headlineten, stellen nun wieder einmal Vertreter des extremeren Metals den Top-Act. Paul Speckmann gilt als Vorläufer und Miterfinder der Deathgrowls, ist nämlich mit seinen Master schon seit 1983 am Start und damit eben einer der Pioniere des Death Metals. Der Ausdruck von Master ist genau das, was die Band ausmacht, daher ist es auch fast gänzlich egal, welche Tracks auf der Playlist stehen. Nach "Judgement Of Will" gibt Paul ein authentisches: "I like Malta you guys rule!" von sich und kommt auch genau so an. Er glaubt auch den richtigen Song für ein Doomfestival dabei zu haben und sagt den Titeltrack ihres 1993er Albums "Collection Of Souls" an. Master-Rufe waren die logische Konsequenz. Paul spricht sehr leise Ansagen, aber seine Frage: "I did not understand, was it Master or faster?" hat jeder verstanden. Ebenso gerne gehört sind die Blueseinlagen des Trios, oft gleich als Vorspann auf den nächsten Song eingestreut, wie zu "Betrayal". Drumsoli sind eher eine Seltenheit im Death Metal, aber hier sind wir uns alle sicher, dass Paul nur draußen eine rauchen will. Letztendlich macht ihre Speedversion vom Black Sabbath Klassiker "Children Of The Grave" den Deckel zu. Zack, mitten aufs Maul. So einfach kann man echten Metal abfeuern.

 

malta dio disciplesEs ist beileibe nicht die schlechteste Idee, mit Songs von Dio die 2016er Ausgabe dieses Festivals ausklingen zu lassen. Nach dem Tod von Bon Scott 1980 hat mich bis 2010 kein Abschied eines Sängers mehr so getroffen, wie der von Ronald James Padavona, Mister Ronnie James Dio. Eine von vielen Cover- und Tributebands, die heute noch seine Songs spielen und sie damit unsterblich machen, sind die Malta Dio Disciples, eine bunte Zusammenkunft von mehreren Sängerinnen und Sängern des Inselstaates, die neben den bekanntesten Stücken wie "Children Of The Sea", "Mob Rules" und "Stand Up And Shout" auch Songs aus der zweiten Reihe präsentieren, wie "Killing The Dragon", "Atom And Evil" und "Falling Off The Edge Of The World". Die Instrumente und das Mikrofon gehen im fliegenden Wechsel um, bis schließlich ein ergreifendes Duett aus der Gitarre von Owen Grech und wieder Leo von Forsaken eine Interpretation von Rainbows "Temple Of The King" bringt, das zusammen mit "Holy Diver" und Veranstalter Albert am Bass glorreich über die diesjährige Ziellinie geht. Ein großartiges Festival findet ein gelungenes Finale.

Vielen Dank an Albert und das ganze relaxte Team, es war uns von CROSSFIRE eine Ehre, das Festival präsentieren zu dürfen. Für das neunte Malta Doom Metal Festival darf man sich bis zum 27. Oktober 2017 überlegen, ob einen die bereits vor Ort angesagten Bands wieder jucken, eine Reise nach Malta zu unternehmen. Leider dürfen wir sie noch nicht nennen, aber den Lesern von CROSSFIRE sei schon mal verraten, es werden noch mehr Hochkaräter dabei sein, sowie NWoBHM Legenden und Bands deutscher Herkunft. Neugierig? Dann bleibt am Ball, wir werden das 2017er Billing am 12. November 2016 für Euch lüften!



Autor: Joxe Schaefer - Pics: Joxe Schaefer