BLACK DIAMOND - FACES


Label:KARTHAGO
Jahr:2016
Running Time:55:43
Kategorie: Compilation
 

Black Diamond war eine Heavy Metal-Band aus Herten im Ruhrpott, die von 1981 bis 1989 aktiv war, und aus denen später Dorian Gray hervorgingen, die es heute noch gibt. Ihre einzige Platte „Diamonds“ aus dem Jahr 1984 wollte ich mir schon immer mal auf Vinyl kaufen. Aber irgendwie kam ich da nie zu. An sich ist das gar nicht schlimm, denn im Moment veröffentlichen Karthago Records so einige vergessene deutsche Metal-Perlen; neulich erst den kompletten Backkatalog der Wuppertaler Ninja, die Black Diamond sogar recht ähnlich sind, jetzt also auch Black Diamond. Auch wenn man bei dem Bandnamen zunächst an den alten Kiss-Klassiker denkt, haben sie mit diesen jedoch nicht viel gemein. Geboten wird melodiöser Heavy Metal, wie er in den Achtzigern in Deutschland typisch war. Irgendwo zwischen melodiösen Accept, Judas Priest, Axe Victims oder eben Ninja spielen sie schön rohen und ungeschliffenen Teutonenstahl. Musikalisch geht das schon in Ordnung. Auch der leicht kauzige Gesang weiß zu gefallen. Der Hauptgrund, warum ihnen der große Durchbruch verwehrt wurde, dürfte wohl die Produktion gewesen sein, denn diese klingt, genau wie auf dem „Another Victim“-Album von Axe Victims, doch recht poppig. Vor allem das Schlagzeug klingt saft- und kraftlos. Die Snare klingt dumpf und hat keinerlei Nachhall oder Leben; es dürfte sich also um elektronische Drumpads handeln, auf denen dieses Album eingespielt wurde. Aber Sammler dürfen sich hier auf einige Bonustracks freuen, die den zusätzlichen Kaufanreiz fördern sollen. Die beiden Demos „Diamond Cage“ (1988) und das Demo von 1989, das der Nachfolge-Band Dorian Gray schon soundtechnisch sehr viel ähnlicher war, wurden hier hinten angefügt. Zur vollständigen Komplettierung fehlen hier jedoch die vier Demotracks von 1984, die von der Spielzeit her noch lockermit drauf gepasst hätten. Aber was soll´s… Vermutlich konnten die Original Masterbänder nicht mehr aufgetrieben werden, was bei einem über dreißig Jahre alten Demo auch nicht allzu verwunderlich ist. Macht aber auf jeden Fall Bock! Schön, dass dieses vergessene Album endlich zu CD-Ehren gekommen ist!

Note: 7.5 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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