THE NEAL MORSE BAND - THE SIMILITUDE OF A DREAM


Label:RADIANT
Jahr:2016
Running Time:106:35
Kategorie: Neuerscheinung
 

Der amerikanische Allarounder ist mit seinen Solowerken in den letzten Jahren eher auf der ruhigeren Pop-Rock Schiene gefahren. Nebenbei gab es progressive Projekte, aber diese ist mit dem vorliegenden Konzeptdoppelalbum nicht vergleichbar. Und übrigens befinden wir uns in einem Bandgefüge, deren Mitgliedernamen sich hören lassen können. Drummer Mike Portnoy (ex-Dream Theater) allein wird schon für einiges an Verkaufszahlen sorgen. Somit kommen wir den vergangenen Jahren mit Spock´s Beard ziemlich nahe. Als Basser fungiert Randy George (Ajalon), Eric Gilette (er hat das faszinierende Album „The Great Unknown“ geschaffen) ist mein neuer König an der filigranen Gitarre und Bill Hubauer (ApologetiX) treibt es bunt mit zahlreichen Keyboardfantasien. Somit kommen zumindest zwei Drittel der Formation aus christlichen Formationen. Jeder Progressive Fan kann hier blind zugreifen. Es erwartet ihn ein Feuerwerk an Ideen, die kaum in Worte zu fassen sind und die Anhänger fast aller Bands von Marillion, Pink Floyd, Saga, Kansas, Genesis, Queen, The Beatles, Dream Theater und natürlich Spock´s Beard begeistern sollten. Wobei mir positiv aufgefallen ist, dass die Soundfassaden alle ziemlich ohne Melancholie auskommen. Hier ist musikalisch positives Denken bis Euphorie, völlig ausgereift. Egal welches Genre und Thema im Song angesprochen wird, Jazz/Fuison, Rock, Metal, AOR oder was weiß ich nicht noch alles, es setzt immer ein merkliches Licht am Himmel, das beschwingend wirkt. Einige Fakten? Mit „The Similitude Of A Dream“ geht das Team Morse, George, Portnoy in die bereits achte Runde. Als komplette Mannschaft ist es nun das zweite Epos. Das Thema des Doppeldeckers ist eine lockere Basis des Buches „Pilgrim´s Progress“ vom Autor John Bunyan. Gastmusiker wurden insbesondere für die orchestralen Arrangements eingeladen (Bläser, Percussions, Streicher und Backgroundstimmen): Chris Charmichael, Eric Darken, Sarah Hubauer und Ann, Alfreda sowie Regina McCrary, um nur einige zu nennen. Natürlich erscheint das Werk in mehreren Versionen, wie der weinroten Vinylausgabe, regulär und als Special Edition Box. Ich werde mich jetzt mitnichten mit jedem Track hier an dieser Stelle auseinandersetzen. Das würde den Rahmen des Reviews völlig sprengen. Nur so viel: Queen scheint immer wieder, sowohl in Chören als auch in Gitarrenarbeit, der größte Eimnfluss gewesen zu sein. Das Album besticht komplett mit Songs, als mit Geshredder und progressivem Overkill. Was nicht heißen soll das alle, ich glaube insgesasmt vier Multiinstrumentalisten zu kurz kommen. Das Weglassen vieler Gastsänger aus der prominenten Schiene, finde ich ebenfalls als vorteilhaft. Das ist ja ansonsten nicht mehr so üblich. Ebenso wird hier durchaus mehr gerockt als balladeske Chartbreaker ins Feld zu schicken (obschon so mancher Beitrag durchaus in die Charts gehört). Selten habe ich derart aufwühlendes und kompaktes, nie langweilig werdendes (die Lieder werden nie sinnlos in die Überlänge gebracht) Doppelalbum zu Ohren bekommen. Gewagt sind immer die Vergleiche zu Meilensteinen wie „The Wall“ von Pink Floyd“, „Tommy“ von The Who oder ähnlichem, aber ich würde mich so weit aus dem Fenster lehnen, um zu behaupten, dass heuer Neal Morse und Company ihren Meilenstein erreicht haben.

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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