Nach einem leiseren Beginn steht der Hörer plötzlich vor einer Wand von Sound. Der Sound, in dem man behäbig voran schreitet, ist Dank Eike Freese und Alex Dietz glasklar und wuchtig. Der langsame und flüssige Opener "In This Greenhouse Of Loneliness And Clouds" offenbart die knusprig tiefen Growls, mit denen man es auf diesem Zweitwerk des Quintetts aus Erfurt über sechs Tracks zu tun bekommt. In "Small . Town . Depression" kommen ein paar Tempoanfälle hinzu, die keine Selbstverständlichkeit in ihrem Sound sind. Dafür stellt sich durch die wohlig warme Melancholie eher die Frage, ob man hier zum Death und Doom noch Gothic begründen kann, das geniale Coverartwork würde auch dafür stimmen. Im entspannten Slowpart von "Ghost Dirge" fallen die voluminösen Drums auf, wie sie die geildunkel klingen und einfach Laune machen. Ein gutes Beispiel dafür, wie sie ihre majestätische Größe ausspielen, hört man wie gemächlich sich "Waves Of Insomnia" steigert. Da stellt sich die Frage nach Oldschool oder Moderne gar nicht mehr, so ergreifend geil klingt der mit sechzehnseitigem Booklet ausgestattete Nachfolger ihres Debüts "A Discouraged Believer" aus 2014. Eine große Überraschung, die man sich öfter antun wird.

Note: 8.5 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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