Beginnend mit einem kurzen, aber prägnanten Drumgewitter eröffnet die aus L.A. stammende Melodic-Powermetalband New Eden ihr viertes Studioalbum "Solving For X", und damit auch den Opener „Anthem Of Hate“. Das Stück hat allerdings nicht viel mit einer Hymne gemein. Die neue, sehr Double-Bassdrum-lastige Scheibe hat eigenständig, ausgefeiltes Songwriting, bedient sich keiner Klischees und kann zusätzlich durch eine klare Produktion überzeugen. Die meisten Stücke sind sehr treibend. Das mit schleppendem Tempo beginnende „Brainless“ hat einen leicht progressiven Melodienverlauf. Eingängig und mit exzellenten Riffs versehen, handele ich „The Not Self“ als Ohrwurm. Als Qualitätsabfall kann man den fünften Song „Unsolved Aggressions“ bewerten, welches abgedroschen einfach ist und rauer vorgetragen wird. Einen weiteren Ausfall hat der Silberling ebenfalls. „Infecting The Lie“ gehört nicht auf diesen sonst so solide guten Longplayer. Mein Favorit ist „Life Not Death“, welches mit interessanten Tonabläufen gewinnt. Der Abschlusstrack „Watcher“ passt nicht ins Metalkonzept, stattdessen fühlt man sich eher in den Wilden Westen versetzt. Dieser verbreitet seicht eine im Unterton gefährliche Stimmung und ist bei Weitem das interessanteste Stück. Hier wird das breite Spektrum, welches Rod Arion`s Stimme zu Tage fördert, abgerundet. Er besitzt die Gabe über sämtliche Tonlagen, kann rau und auch wieder klar klingen und setzt "Solving For X" ein Prädikat auf. Der Frontmann ist außerordentlich gut. Und auch genau deswegen kann ich das Album für jeden Liebhaber des Genres empfehlen.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black

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