Auch geradlinige Alben können etwas Obskures an sich haben, zum Beispiel dann, wenn man normalen Symphonic Black Metal spielt, jedoch Texte in der Landessprache verfasst; in diesem Fall Christian Epidemic aus Ungarn, die schon seit 1996 existieren und bis heute fünf Alben veröffentlicht haben. Ein mystisches, orientalisch klingendes Intro eröffnet den düsteren Reigen, bevor das Geballer losgeht. Schnell und präzise gespielt, mit coolen Gitarrenleads und -melodien, seichten Keyboardteppichen im Hintergrund und genretypischem Kreischgesang geht es nach vorne los. Schneidende Riffs mit Tombetonungen und Chören bauen eine finstere, aber auch majestätische Atmosphäre auf. Der ungarische, völlig unverständliche Gesang trägt weiterhin zu einer gewissen Mystik bei. Vergleiche mit Dimmu Borgir zu „Enthrone Darkness Triumphant“-Zeiten sind nicht von der Hand zu weisen, allerdings sind Christian Epidemic weder überproduziert noch zu glatt poliert. Ja, auch bombastischer Keyboard Black Metal kann böse sein!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

zurück zur Übersicht