SATYRICON - NEMESIS DIVINA


Label:NAPALM
Jahr:2016/1996
Running Time:42:48
Kategorie: Re-Release
 

Hier steht uns etwas ganz Großes ins Haus! Die Norweger Satyricon kennt natürlich jeder. Satyr und Schlagzeuger Frost sind das unzerstörbare Fundament dieser Horde, die schon seit 1991 aktiv ist und bis heute acht Alben veröffentlichten, von denen aber vor allem die zweite Hälfte ihrer Alben nur bedingt bei den alten Fans Anklang gefunden haben. Ganz anders ist dies jedoch bei den ersten drei Alben, die mit das Anspruchsvollste und Beste sind, was die norwegische Black Metal-Szene, neben Emperor, zu bieten hatte. Auf dem Debüt „Dark Medieval Times“ ging es noch sehr melodisch und mittelalterlich zu, mit vielen Akustikgitarren, Pferdegetrappel, Windgeräuschen usw. Das zweite Album „The Shadowthrone“ war deutlich aggressiver und sehr keyboardlastig, was aber die True Black Metal-Fraktion nicht störte. Ihre Landsleute von Dimmu Borgir hatten dagegen richtig viel Kritik deswegen einstecken müssen. Aber das dritte Album „Nemesis Divina“ wird allgemein als der Klassiker von Satyricon überhaupt angesehen. Ein knackiges Riff, ein kurzes Piano-Intro, der Ausruf „This Is Armageddon“ und dann die pure Raserei. Auf diesem Album ist wahrlich die Hölle los. Verstärkt hatte sich das Duo Infernale auf diesem Album mit Gitarrist Kveldulv, der kein geringerer war als Darkthrone-Sänger und Gitarrist Nocturno Culto. Was sollte da noch schiefgehen? Richtig: gar nichts! Hier treffen rohe Black Metal-Gewalt und technischer Anspruch in beängstigender Perfektion aufeinander. Der Sound ist zwar dünn und erdig, knallt aber trotzdem ganz gut rein und ist vom bewussten Underground-Geschepper meilenweit entfernt. Oft hört man die Anzahl der Gitarrenanschläge gar nicht, so schnell wurde hier gespielt. Frost donnert hinter der Schießbude seine Breaks raus, dass einem schwindelig wird. Dennoch bleibt alles eingängig, was auch an den cleanen Gitarren liegt, die immer mal wieder auftauchen. Über allem thront der finstere Kreischgesang, der boshafter kaum klingen könnte und für Black Metal absolut perfekt ist! Und bei aller Gewalt gab es noch das eingängige „Mother North“, das Dauerbrenner auf den Tanzflächen aller Metalclubs war, und zu dem es sogar einen Videoclip mit Wald, Feuer und nackten Ischen gab. Jetzt gibt es das Album als CD im Mediabook und auf Vinyl. Egal für welche Version ihr euch entscheidet: An diesem Album führt kein Weg vorbei! Punkt!!!

Note: 10 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller


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