Erinnert sich eigentlich noch jemand an die ersten drei Scheiben von Grand Magus, an das Bandzeitalter vor "Iron Will"? Hat das achte Album "Sword Songs" nicht viel mit zu tun, beschreibt aber die musikalische Reise, welche die Schweden von Album zu Album unternehmen. Bei ihnen bleibt nichts so wie es war, und dennoch ist "Sword Songs" klar ein Grand Magus Album. Ihre damalige Entscheidung, den Metalanteil zu steigern, war noch immer nicht die verkehrteste. Nun bekamen sie einen Sound verpasst, dem man nichts anhaben kann und dennoch nichts zu sehr dicht wirkt. Allen voran mal das erstklassige Drumwerk von Ludwig Witt, der als Urdrummer noch bei den Spiritual Beggars hinter den Kesseln aktiv ist. Übrigens ist JB der Spiritual Beggars Sänger auf deren legendären "On Fire" Album, mal nebenbei erwähnt. Das Schlagzeug klingt äußerst präsent und transparent, denn es wirkt echt und steht sehr weit vorne. Fett auch die Gitarre, die es eher in die Tiefe braten lässt, ohne zu sehr in die Breite zu gehen. Das hat den Nachteil, dass die kratzigen Tiefen weg sind, steht aber trotzdem alles nah am Bulls Eye. Hier an dieser Stelle, wenn es um den Sound dieser Scheibe geht, ist weniger mehr, auch wenn das nicht jeder Schwede glauben will. Und dennoch, oder gerade deswegen, will man sie nach diesem Longplayer gleich wieder live sehen. Denn das Hauptaugenmerk liegt bei dem Trio inzwischen mehr und mehr auf eingängige Songs. Davon haben sie nun neun Stück, alle hochwertig und absolut wiedererkennbar. Da kommt ein Uptempostampfer wie "Forged In Iron-Crowned In Steel" gerade recht, denn der müsste jeden mitreißen. "Sword Songs" wird das Lager der Fans nicht spalten, aber wem dieser Sound nicht ins Herz geht und die neun Songs nur mit dem Kopf hört, muss zumindest zugeben, es mit reinem und überzeugungsfähigem Heavy Metal zu tun zu haben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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