Die englischen New Wave Of British Heavy Metal-Recken von Diamond Head wurden 1976 gegründet und vor allem dadurch bekannt, dass ihr halbes Debüt-Album „Lightning To The Nations“ von einer unbedeutenden Band namens Metallica gecovert wurde. Ja, ohne Diamond Head, deren originale Songs von Metallica-Fans wohl kaum gehört wurden, hätte es Metallica und den Heavy Metal an sich in dieser Form vermutlich nie gegeben. Gitarrist Brian Tatler ist ein wahrer Riffgott. Doch nicht alles, was Diamond Head fabrizierten, wurde immer positiv aufgenommen. So haben vor allem die letzten beiden Studioalben „All Will Be Revealed“ (2005) und „What´s In Your Head?“ (2007) bei den alten Fans nicht viel Anklang gefunden. Seit 2014 ist nun der dritte Sänger mit an Bord, und siehe da: Es klappt wieder! Neuzugang Rasmus Bom Anderson ist bis dato völlig unbekannt, meistert seine Arbeit aber mit Bravour! Er klingt tatsächlich wieder mehr nach Original-Sänger Sean Harris, hat aber auch einen rauen Hauch Robert Plant in der Stimme, die rockig und mitreißend ist. Auch die Grunge-Gitarren der letzten Alben sind endlich wieder weg. Es geht meist treibend rockig zur Sache („Bones“, „Shout At The Devil“; übrigens kein Mötley Crüe-Cover!), aber auch mal monoton stampfend, wie bei „Set My Soul On Fire“. Das Album ist schlicht „Diamond Head“ betitelt. Warum? Weil es eben genauso klingt! Die Zeit scheint völlig an Diamond Head vorbeigegangen zu sein. Dennoch klingen sie nicht nur stumpf retro, sondern frisch und unverbraucht. Was sich Brian Tatler mit seinen zweiundfünfzig Jahren (ich hätte sogar schwören können, dass er noch zehn Jahre älter ist!), für Riffs raushaut, ist einfach unbeschreiblich geil! Diamond Head überzeugen nicht nur live, sondern sind jetzt auch endlich mal wieder mit einer richtig geilen Scheibe am Start, die die letzten Alben von Holocaust und Blitzkrieg mal locker übertrifft!

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Daniel Müller

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