GARY MOORE - LIVE AT MONTREUX 2010


Label:EAGLE VISION
Jahr:2011
Running Time:119:00
Kategorie: Neuerscheinung
 

Als Gary im Jahr 2011 urplötzlich starb, ging ein ganz großer Gitarrist und Sänger von uns, der etliche Menschen inspiriert hatte zum Instrument zu greifen. Ich brauche wohl nicht den Background ins Detail erwähnen, wo doch ein jeder, auch die Nicht-Fans den Werdegang fast auswendig können. Skid Row (die Ersten), Colosseum II, Thin Lizzy und seine Solo-Karriere, sind die wichtigsten Stationen. Als Hit-Schmiede reichte sein Talent allemal. Und selbst als er sich jahrelang, bis kurz vor seinem Tod (2010) aus den Rock-Kreisen fern hielt und sich dem Blues widmete, galt er als sichere Bank. Live wie auf Konserve. Hier nun das letzte gefilmte Dokument einer beispielslosen Karriere. Die Blu-Ray, als auch die DVD enthält dreizehn Beiträge (CD nur elf Tracks), von denen alle große Hits wurden und dementsprechend mit Applaus honoriert werden. Auch wenn Gary zu diesem Zeitpunkt stimmlich nicht mehr auf der Höhe seiner Leistung liegt. Das macht er mit den Gitarren-Eskapaden locker wieder weg. Ein neues Rock-Album war in der Mache, konnte aber nicht mehr fertig gestellt werden. Allerdings dürfen wir in drei Kompositionen reinhören, „Days Of Heroes“, „Where Are You Now?“ und „Oh Wild One“. Vielleicht nicht das Beste was aus der Feder des Klampfers stammt aber ein durchaus gelungener Einstieg in die Welt des Rock und passend zu den alten Tracks. Hier kriegen wir eine fette Bandbreite zu hören, von alten und neueren Beiträgen, sowie der Blues-Ära. „Over The Hills And Far Away“, „Blood Of Emeralds“, der Chart-Hit „Out In The Fields“, damals mit Phil Lynott und die Herzballade „Empty Rooms“. Der Welterfolg “Still Got The Blues” darf da auf keinen Fall fehlen. Und dennoch blieben ein paar Wünsche offen. Was soll`s. Gary`s Band besteht aus Keyboarder, Sänger und Gitarrist Neil Carter (ex-UFO), Basser Jon Noyce (ex-Jethro Tull) und Drummer Darrin Mooney (Primal Scream). Beste Voraussetzungen, also. Das Bonus-Material besteht aus, abgesehen von den Interviews, einem Gig von Gary in Montreux aus dem Jahr 1997. Und erst jetzt wird einem bei dieser Performance bewusst, wie sehr der Meister in den letzten dreizehn Jahren abgebaut hat. Die Stimme großartig, die Energie sprühend, dreißig Kilo leichter und alles absolut im Griff. Vier Songs werden zum Besten gegeben: „One Good Reason“, „Oh Pretty Woman“ und nochmals „Still Got The Blues“, sowie „Walking By Myself“. Ich werde es wohl immer bereuen Mister Gary Moore nie live gesehen zu haben.

Gary Moore, 1952 - 2011: Rest In Peace!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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