LACHRYMOSE - CARPE NOCTEM


Label:PURE STEEL
Jahr:2015
Running Time:49:29
Kategorie: Neuerscheinung
 

Geflüster. Eine Turmuhr schlägt. Dann kommen Streicher dazu und es wird langsam klar, mit strahlendem Sonnenschein oder Steichelzoo haben die vier Musikanten aus Thessaloniki nicht viel am Hut. Sie geben zwar an, melodischen Doom zu spielen, aber zu schleppend langsam bewegen sie sich nicht voran, denn man wählt bevorzugt mittlere Geschwindigkeiten. Eine Dame namens Hel kümmert sich um die glockenklaren Vocals, welche selten zu hoch gebracht werden. In „Black Legend“ wirkt ihre Stimme allerdings etwas zu sehr sirenenmäßig, aber die danach benannten weiblichen Fabelwesen in der griechischen Mythologie an dieser Stelle zu zitieren, wäre für das gesamte Album übertrieben. Auch wenn der Vergleich in den Fingern juckt, weil ja beide griechisch sind. Aber die Gastvocals von Thomas Vikstroem von Therion in „In A Reverie“ sind schon eine ziemlich willkommende Abwechslung, wie auch die leider seltener vorkommenden Vocals von Gitarrist Blackmass. Eine nicht zu hohe Sounddichte erinnert an Veröffentlichungen der Neunziger, in denen Death Metal Bands mit Gothiceinflüssen experimentierten. Nicht selten waren dabei female Vocals mit von der Partie. Bei Lachrymose befinden wir uns aber klar im Doom, denn es regieren sie Slow-Motion-Riffs. Zehn straighte Songs haben die Vier aus Griechenland auf ihrem ersten Lebenszeichen verewigt, welche uns ermuntern wollen, die Nacht zu nutzen.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer


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