XANDRIA - NEVERWORLD´S END


Label:NAPALM
Jahr:2012
Running Time:63:42
Kategorie: Neuerscheinung
 

Nach langjähriger Pause präsentieren Xandria, die Bielefelder Symphonic-Metaller mit der seit 2010 die Band begleitende Frontfrau Manuela Kraller, ein Bombast-Album, welches sehr viele Anleihen an Powermetal hat und weniger an Gothic erinnert. Nun haben wir hier ein neues Werk, was einen von Anfang bekannt vorkommt. Man braucht nicht lange, um eine Verbindung mit den „alten“ Nightwish herzustellen. Jetzt ist natürlich fraglich, ob der Stil absichtlich kopiert wurde oder ob die Band einfach nur mal das machen wollte, was sie schon lange vorhatte und aber früher aufgrund der bereits bestehenden Tatsache namens Nightwish nicht getan hat. Mit Manuela Kraller ist das auch sehr einfach, da sie von der Stimmintensität und vom Klang sehr nah an Tarja Turunen heranreicht. Herausgekommen ist Folgendes: Mit Chorgesang beginnender Opener „A Prophecy Of Words To Fall“, dessen Melodie etwas orientalisch angehaucht ist, startet Xandria‘s im Mid-Tempo gehaltenes fünftes Album „Neverworld’s End“. Treibend, und wieder mit Bombast aufgepeppt, galoppiert „Valentine“ ins Gehör. Immer sind Passagen voll kniffliger Gitarrenarbeit und präzise ausgeführte schnelle Double-Base-Drum-Arbeit zu vernehmen. Balladen gehörten ja zu dem Symphonic-Quintett mit zum täglich Brot. So mache ich Bekanntschaft mit dem hervorragend vorgetragenem Stück „Forevermore“. Manuela steht ihren beiden Vorgängerinnen stimmlich und technisch in nichts nach und liefert Erstklassiges ab. Mit Spannung geladenes temporeiches „Europhia“, hat Jahrmarktcharakter und endet sehr abrupt. „Blood On My Hands“ ist ein typischer eingängiger Xandria Song, es geben sich temporeiche und schleppende Passagen verbindend die Hand. Noch eine Schüppe an Tempo wird bei „Soulcrusher“ draufgegeben, lediglich der Refrain und der instrumentale Mittelteil und Abschluss wird mit klassischen Elementen abgerundet. Es folgt die zweite Ballade der Scheibe „The Dream Is Still Alive“, und ist leider nur mittelmäßig. Tausendmal gehört, würde ich sagen. Und zum Weiterträumen lädt es auch nicht ein. Gut gefällt mir „The Lost Elysion“, es ist zwar wieder mit enorm viel Bombast ausgestattet, aber es gehört ehr in die Powermetall-Kategorie. Manuela gibt gesanglich alles her und hält das Tempo ohne Probleme. Der nächste Song „Call Of The Wind“ präsentiert sich hymnenartig und passt von der Hauptmelodie auf einen Jahrmarkt. „A Thousand Letters“ ist eine sauber mit klarer Stimme anfangs mit Akustik-Gitarre vorgetragene Ballade, die alles andere als langweilig ist. Sogar Außerordentlich würde ich sagen. Perfekt vom Anfang bis zum letzten Ton. Mit Geigen beginnendes und stampfendes vorletztes Stück des Longplayers „Cursed“ hat Mitsingcharakter. Das ganze Werk endet mit „The Nomad’s Crown“ und schließt es monumental ab. Perfekt inszenierte Melodienbögen, feinste Gitarrenarbeit, Chorgesang und hauptsächlich auch die orchestrale Begleitung sind das Aushängeschild des Silberlings. Hier wurde ein Album produziert, welches mit ganzer Sicherheit deutsche Rockgeschichte schreiben wird. Nun gehören sie zu den Großen. Wer Xandria früher bereits mochte, wird sie jetzt beginnen zu lieben.

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Svenja Black


zurück zur Übersicht