HOLLYWOOD BURNOUTS - SAME


Label:SELBSTVERTRIEB
Jahr:2011
Running Time:14:40
Kategorie: Eigenproduktion
 

Da ist sie endlich: die EP auf die ich sehnsüchtig gewartet habe. Die Band mit den Tokio Hotel Gedächtnisfrisuren und ihrem internationalen Glam- und Sleaze-Sound, verewigt auf vier Tracks und verpackt in einem schmucken Digi-Pak. Und was ist Besonderes an diesem Paket? Nun, zum einen ist es schön eine Lady an der Lead-Gitarre im Line-Up zu sehen, des Weiteren finde ich es geil, dass die neuen Bands in diesem Genre ihre Klischee gefüllten Kompositionen mit irren Soli an der Klampfe bestücken. Somit wirkt der dargebotene Silberling zwar nicht durch innovative Musik, kommt aber mit frischem Wind daher. Man hat erkannt, dass das Niveau auch im Hairspray-Rock angezogen werden muss. Die Gitarren-Eskapaden von Chrizzy Roxx lassen folglich keine Wünsche offen. Mal furios im flotten Song, mal tragend und zweistimmig im balladesken Gewand. "Tonight" ist noch ein recht unspektakulärer Opener und kann nicht so richtig viel Eindruck machen, der Refrain ist mir ein bisschen zu simpel. "Gimme, Gimme, Gimme" ist da von ganz anderer Qualität.
Mit dem Anfangs-Beat von "Unskinny Bop" (ja, ich habe es gemerkt!) rutscht man in einen frechen Party-Kracher, der in den 80er-Jahren den Sunset-Strip von hinten aufgerollt hätte. Cool auch die Rock `n` Roll-Einlage an der Gitarre. Der Chorus ist ein verdammt guter Earcatcher. "Roll The Dice" ist der beste Song und lässt erahnen was die Band live in Brand steckt. Dieser Aspekt kommt auf Konserve leider etwas zu kurz. Ich habe die Band vor kurzem erst auf dem Shout It Out Loud-Festival gesehen und muss gestehen, dass sie noch mehr Pfeffer im Arsch haben, wenn sie auf der Bühne stehen. Die Produktion nimmt der Band etwas an Street-Credibility, Rauheit und macht Platz für einen geschliffenen Sound, der Ecken und Kanten etwas verschwinden lässt. Live hat die Band also mehr Biss, aber das tangiert mich nur ein klein wenig. Gerade bei diesem dritten Track fällt mir die Nähe von Shouter Mike Nazzty zu Mike Tramp (White Lion), auf, es gibt jedenfalls mehr als deutliche Parallelen in der Stimme. Mit "Show Me Your Love" endet die EP mit einer Ballade, die zwar etwas an Danger Danger meets Poison erinnert, aber wer aus unserem Fankreis will sich darüber beschweren. Neben den ganzen schwedischen Konkurrenten dürften die Hollywood Burnouts Deutschlands beste Antwort bis dato sein. Retro as hell in Sachen Outfit, Haare, Moves und Musik. I love it. Wer sich das Teil aneignen möchte, kann die Band unter http://www.hollywood-burnouts.com besuchen. Und jetzt muss ich mir diese coole Ballade noch ein paar Mal anhören.

Note: 9 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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