Mit einer Explosion beginnt das zweite Machwerk der Florida-Metaller, die auch durch die Verwendung von Hammondorgeln einen gewissen 70er Rock-Touch nicht verleugnen können. Entsprechende Morsezeichen in SOS überraschen nicht wirklich, setzen aber kleine Akzente im Gesamtsound der Band, der meist majestätisch und erhaben daherrollt. Viele getragene Melodien, die immer wieder neu aus sich selbst entstehen, lassen den Zuhörer aufmerksam lauschen. Mein Favorit „Interstellar“ besticht durch sehr versierte Drums, die einen treibenden Rhythmus beschreiben, um weitere, elegante Melodien heraus zu hauen. Ein Tässchen Tee könnte ich mir zu diesem Song vorstellen. Im typischen US-Metal-Sound werden auch einige prägnante Rhythmen im Mid-Tempo gezockt, zu denen ein Whiskey empfehlenswert wäre. Die Bande aus Sarasota lässt die Gitarren nie wild drauf los braten, sondern setzt die eher hardrockig klingenden Äxte songdienlicher sein. Zum treibenden „One Land One King“ würde ich eher zum Bier greifen. Hier riffen die Klampfen nach vorne zu einer sich einbrennenden Melodie. Die Jungs aus Florida veröffentlichen jetzt ihr 99er Album als Doppel-Vinyl, was wegen oben beschriebener Stärken auch Sinn macht. Freunde des Sounds haben sicherlich Bock, beim Lieblingsgetränk ihrer Wahl eine gute US-Metalscheibe aufzulegen, und das ist „Lost In Hell“ allemal, und es befinden sich drei Bonus-Tracks auf ihr.

Note: 7 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

zurück zur Übersicht