EDENS CURSE - TRINITY


Label:AFM
Jahr:2011
Running Time:58:09
Kategorie: Neuerscheinung
 

Chef Michael Eden kämpft das dritte Mal erbittert um Anerkennung in der Melodic-Metal Szene. Bisher waren seine glasklaren Vocals, die mal nicht in Eunuchen-Gefilde verfielen, ziemlich hilfreich. Leider reichte trotz prominenter Unterstützung die Qualität der Kompositionen der vorherigen Scheiben nicht aus. Das dürfte sich mit "Trinity", dem bislang dritten Album, ändern; zwar nicht Erdbeben gleich, aber doch merklich. Von den dreizehn Beiträgen kann aber das Intro "Trinitas Sanctus" gleich wieder abgeschrieben werden. Bleiben zwölf reguläre Songs. Fangen wir doch mit dem Gastauftritt vom Kanadier James LaBrie (Dream Theater) bei "No Holy Man" an. Ein großartiger Power-Metal-Song, samt genialer Vocals und raffinierter Chöre; einfach ein Song, den ich auf Dream Theater-Alben in den letzten Jahren vermisst habe! Klasse Gitarren-Solo und berauschende Keyboards übrigens. Dann machen wir weiter mit "Black Widow" mit Andi Deris (Helloween) am Mikro. Double-Bass-Attacke, melodisch, kräftige Vocals ("I Am The One They Call The Black Widow", grandioser Aggro-Gesang in diesem Track), Hitcharakter, halt eine typische Mischung aus Helloween und Eden`s Curse mit arabischem Flair und furiosem Solo; gebongt! Als drittes hätten wir eine Dio-Coverversion: "Rock N´ Roll Children". Musikalisch gut gemacht, aber gesanglich ist das eine Nummer zu hoch. Man hat immer das angenehme Stimmchen des Meisters im Ohr, da fehlt bei Michael Eden ein ordentliches Pfund. Aber wieder mal ist Thorsten Koehne der Held an der Klampfe. "Children Of The Tide" und "Jerusalem Sleeps" können da nicht ganz mit dem bisher Gehörten mithalten. "Dare To Be Different" ist dann der offizielle Filler. Das ehrgeizige "Can`t Fool The Devil", die sanfte Ballade im perfekten Duett-Gesang "Guardian Angel", sowie die restlichen drei Beiträge sind edles Futter. Ich bin nicht sicher, ob Eden`s Curse mit diesem Werk bei all der Konkurrenz endlich durchstarten werden, aber mit "Trinity" hätten sie es jedenfalls verdient.

Note: 6 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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