FIN GREN - PROPAGANDA FÜR´S PARADIES


Label:GRENLAND
Jahr:2015
Running Time:48:49
Kategorie: Neuerscheinung
Non Metal
 

Neue Gesichter wie Fin Gren (der eigentlich Dietmar Schmeil heißt und nur als Solist neu ist) regen mich total auf. Sie plündern sich mit billigen Lyrics durch die deutsche Rockmusik und fühlen sich mit ihrer selbstgerechten Art als absolute Neuentdeckung und Gottes Geschenk an heimisches Liedgut. Nicht dass er als Fronter der Punkband Gesocks einigen Erfolg einfahren konnte, aber jetzt möchte er als Solist auch noch in die Fußstapfen von internationalen Stars wie Nick Cave, Bob Dylan oder gar Lou Reed treten. So weit daneben lag selten ein Act. Hier verkommt Provokation zum Schlafzimmer-Nihilismus, Poesie zur textlichen Banalität und die Wunscheinflüsse werden durch die Stimme verklärt. Die ähnelt eher einem gelangweilten Stefan Waggershausen, manchmal dem Rio Reiser, flüchtig einem unrauen Marius Müller Westernhagen oder gar Achim Reichel. Alles jedoch ohne eine Spur eigener Identität und Spannung. Zehn Lieder für kleine Mädchen die in der Badewanne entspannen wollen. Die beiden Bonusstücke, „Lass Dir Zeit“ akustische Gitarren-Ballade) und „Karma Auf Kredit“ (Piano-Ballade), werden mit der wesentlich besseren Stimme von Johanna Pfeifer bestückt. Sie ist ansonsten in der Band als Backgroundsängerin und Keyboarderin. Das sollte man schleunigst ändern. Mit Johanna am Mikro steigert sich das Niveau deutlich! Jeweils zwei Punkte für die letzten beiden Nummern. Der Rest kann mir gestohlen bleiben.

Note: 4 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak


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