Wer länger als zwanzig Jahre brutal durch den Death Untergrund ballert, der muss einfach Oldschool sein. "Try Before Die" heißt die neue Fabrikationshalle, in der die Polen von Incarnated neun neue Songs wie Panzerteile zusammen nieteten. Der Sound der Klampfen geht klar in Richtung Schweden Death, doch man ist grantiger als im hohen Norden. Das mag einerseits an fürchterlich geröhrten Growls liegen, aber andererseits auch am Tempo, das nah an der Nähmaschine geschossen wird. Zwar wird Doublebass vermieden, doch bei den Wahnsinnsgeschwindigkeiten klingt es trotzdem nach Doppelfüßen, weil man kaum noch die Snare als Trennung dazwischen wahrnimmt. Wird mal etwas gedrosselt, dann befinden sich die Polen noch immer im Uptempo, wie über weite Strecken in "Grave Is Where Your Heart Is". Doch die Explosionsanfälle an der Schießbude passieren in jedem Song mehrfach. "Madness" wird zum Schluss noch straighter, bis zum plötzlichen Piepton wie früher zu Sendeschluss. Die Gesamtspielzeit von 35 Minuten ist in sofern erschöpfend, weil man danach auch selbiges ist. Also nichts für Einhornstreichler die ganze Angelegenheit!

Note: 8 von 10 Punkten
Autor: Joxe Schaefer

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