Vier Mann aus Ulm wollen die Wände zum wackeln bringen. Ihren Hard-Rock zieren sie mit den Erfolgen ihrer Vergangenheit. Sänger Claus Zeller war bei Stranger, Klampfer Philipp Zanella ist ex-Tyrant, Basser Uwe Hofmaier zupfte Mal bei Dynasty und last but not least Ralf Neumann an den Drums, der noch von Chinchilla, die Band mit dem schlechtesten Namen, bekannt sein dürfte. Man agiert eingängig, in den 80er-Jahren verankert, manchmal groovig, stets melodisch, aber fürchterlich ideenlos. Diese Riffs und angeblich abwechslungsreichen Kompositionen wurden bereits von eintausend Bands mit höherem Niveau zerkaut. Zudem geht Shouter Claus schon nach einigen Beiträgen auf die Nerven. Seine nasalen Vocals wirken sich zusätzlich störend auf die Musik. Seine Screams sind noch schlimmer (man höre „Unconditional Love“). Hier hat sich ein Quartett zusammengefunden, die anscheinend nicht gemerkt haben, was sich an Qualität allein in den letzten zehn Jahren getan hat. Anscheinend haben sie die musikalischen Reste ihrer alten Brötchengeber eingetütet und einen Topf ohne Überraschungen mitgebracht. Diese elf Beiträge inspirieren so gar nicht. Man wechselt zwar öfters das Tempo und die Band ist immer am besten wenn sie Gas gibt (an dieser Stelle sei „Emotional Evolution“ erwähnt), aber die Gesangseskapaden bremsen jeglichen Spaß mit gepressten Einlagen und krummen Tönen („The Place“). Da ist das Instrumental „Infinit“ von ganz anderer Natur. Nach zehn Jahren Wartezeit hätte man von diesem zweiten Silberling durchaus mehr erwarten dürfen.

Note: 5 von 10 Punkten
Autor: Steve Burdelak

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